Solingen Ex-Zeitsoldat will nun Beamter werden

Solingen · Frederik Werner ist einer von 29 neuen Auszubildenden bei der Stadt. Gestern legten sie ihr Dienstgelöbnis ab.

Mit 32 wagt er einen Neuanfang. Frederik Werner gehört zu den Auszubildenden, die gestern bei der Stadt Solingen ihren Dienst antraten. Der Solinger schlägt die Beamtenlaufbahn ein, nachdem er zuvor Zeitsoldat bei der Marine war, einige Jahre in Wilhelmshaven stationiert war und zur See fuhr. "Meine Frau war auch Zeitsoldatin und hat danach den gleichen Weg eingeschlagen. Ich freue mich, das jetzt alles selbst erleben zu können und viel Neues kennenzulernen."

Zusammen mit 28 anderen Nachwuchskräften war es gestern für Frederik Werner ein feierlicher Moment im Gründerzentrum am Grünewald, wo die Beamtenanwärter bei der Stadt Solingen gemeinsam die rechte Hand hoben und dass Dienstgelöbnis ablegten. Anschließend erhielten sie von Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, der die neuen Azubis begrüßt hatte, ihre Ernennungsurkunden.

So auch die 20-jährige Jana Marie Polnik aus Wermelskirchen. Sie wollte nach dem Abitur im vergangenen Jahr gern "etwas mit Recht" machen. Nun studiert sie neben der Ausbildung bei der Stadt ab September an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung im Studiengang "Bachelor of Laws". "Weil ich beides parallel mache, spare ich drei Jahre Zeit", sagt sie.

Dabei trifft sie gewiss auf Svenja Chrubczynski (25) aus Sprockhövel. Sie hat bereits eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation an der FernUniversität Hagen absolviert. Dort empfahl ihr Vorgesetzter das duale Studium, da dies ihren Fähigkeiten besser gerecht werde. "Ich freue mich, neue Abläufe kennenzulernen", sagt sie. Auch acht der neun neuen Beamten absolvieren als Stadtinspektoranwärter den Bachelorstudiengang.

Die 29 Nachwuchskräfte bei der Stadt Solingen durchlaufen ihre Ausbildung in der Verwaltung, teilweise aber auch bei den Stadttöchtern, wie etwa den Technischen Betrieben, der Bädergesellschaft oder im Dienstleistungsbetrieb Gebäude. Das Spektrum der Berufe, die sie erlernen, ist breit: Es reicht vom Verwaltungsfachangestellten über Forstwirt, Bauzeichner und Kfz-Mechatroniker bis hin zu Vermessungstechniker, Mediengestalterin oder Straßenwärterin. Durch die "große Zahl" der Auszubildenden, so Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, wolle die Stadt "rechtzeitig Vorsorge treffen", um den altersbedingten Verlust von Mitarbeitern in naher Zukunft aufzufangen.

Zudem genieße die Ausbildung bei der Stadt Solingen einen guten Ruf und qualifiziere auch für Tätigkeiten, die nicht bei der Kommune angesiedelt sind. "Wir können ihnen kein Versprechen für ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung geben", sagt Hartmut Hoferichter. "Bei einem guten Abschluss sind die Chancen aber ziemlich gut. Die Möglichkeiten liegen in ihren Händen," skizziert der Stadtdirektor die Aussichten der Auszubildenden.

(bjd)
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