Jugend forscht Fabian Schmitz zählt mit seiner App die Bienen

Solingen · Wissenschaft hat Fabian Schmitz schon immer fasziniert. Honigbienen tun es neuerdings auch, nachdem seine Mutter sich ein Bienenvolk angeschafft hat. Beide Interessen hat der 15-jährige Schüler der August-Dicke-Schule jetzt erfolgreich unter einen Hut gebracht.

 Fabian Schmitz, 15-jähriger Schüler der August-Dicke-Schule, hat eine Android-App entwickelt,

Fabian Schmitz, 15-jähriger Schüler der August-Dicke-Schule, hat eine Android-App entwickelt,

Foto: Uwe Miserius

Wissenschaft hat Fabian Schmitz schon immer fasziniert. Honigbienen tun es neuerdings auch, nachdem seine Mutter sich ein Bienenvolk angeschafft hat. Beide Interessen hat der 15-jährige Schüler der August-Dicke-Schule jetzt erfolgreich unter einen Hut gebracht.

Beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" in Leverkusen sicherte sich Fabian Schmitz gestern den ersten Preis in der Kategorie "Interdisziplinäre Arbeit" und darf damit auch am Bundeswettbewerb vom 29. Mai bis 1. Juni in Künzelsau teilnehmen.

"Mir reicht es, einfach nur dabei zu sein und andere Jungforscher kennenzulernen", hatte der Solinger am Vormittag noch bescheiden erklärt. Wenige Stunden später kannte seine Freude keine Grenzen mehr.

Den Erfolg hat sich Fabian Schmitz aber auch redlich verdient. Ist seine Erfindung doch dazu geeignet, so manchem Bienenvolk das Leben zu retten.

Für die Imkerei ist die Population eines Bienenvolkes eine wichtige Information. Bisher verwenden Imker dazu allerdings relativ ungenaue Verfahren zur Schätzung der Bienenzahl. Die Fehlerquote für ein Volk von etwa 25 000 Bienen lag teilweise bei mehr als 20 Prozent. Bei der Säurebehandlung eines Bienenstocks gegen Milbenbefall kann eine solche Fehlberechnung tödliche Folgen haben.

Fabian Schmitz hat eine Android-App entwickelt, die es schafft, Bienen auf einer Wabe zu erkennen, zu zählen und dann eine Gesamtzahl der Population auszugeben.

Das erreicht der Schüler des August-Dicke-Gymnasiums, indem er die Handykamera ein Foto der Wabe aufnehmen und anschließend hell und dunkel auf der Wabe unterscheiden lässt. Aus dem Anteil der dunklen Pixel wird die Anzahl der Bienen errechnet. Fehlerquote: weniger als 0,5 Prozent. Dieser Erfolg sicherte ihm nicht nur die Sympathien zahlreicher Imker in Solingen und Umgebung, sondern jetzt auch den ersten Preis beim Landeswettbewerb.

Drei Tage lang hatten die 13 bis 20 Jahre alten Jugendlichen im Bayer Kommunikationszentrum (BayKomm) ihre Projekte vorgestellt. Wer die 50 Arbeiten der 95 Nachwuchsforscher genauer unter die Lupe nehmen wollte, hatte beim gestrigen Publikumstag ausreichend Gelegenheit dazu.

Als Patenfirma unterstützt Bayer "Jugend forscht" seit seiner Entstehung und richtete den Landeswettbewerb somit in diesem Jahr zum 49. Mal aus. "Als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir sehr an jungen Menschen interessiert, die Eigeninitiative zeigen und dazu bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, Bestehendes zu hinterfragen und ein Leben lang zu lernen", erklärt Michael König, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, das Engagement seines Unternehmens.

Etwas traurig war man bei den Organisatoren gestern allerdings darüber, dass es lediglich 18 Mädchen ins Teilnehmerfeld geschafft hatten.

Für einige "Jugend-forscht"-Preisträger war die Teilnahme in der Vergangenheit sogar schon Startschuss für eine berufliche Karriere beim Leverkusener Weltkonzern, wie Bayer-Sprecher Hans-Bernd Schmitz bestätigt: Manch einer der jungen Nachwuchsforscher hat bei uns später richtig Karriere gemacht, einige wurden sogar Chef in unseren Forschungslabors."

Peter Korn

(RP)
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