Solingen Fachgeschäft punktet bei Jung und Alt

Solingen · "Der Andere Laden" an der Neuenhofer Straße wurde erneut mit Gütesiegel "Generationenfreundlich" ausgezeichnet.

Ob Jung oder Alt - alle Generationen können das Geschäft an der Neuenhofer Straße 14 in Höhscheid barrierefrei und bequem erkunden. Die Türen sind leicht zu öffnen, der Boden ist rutschfest, die Hauptwege durchs Fachgeschäft sind mindestens 90 Zentimeter breit. Auch vom Parkplatz kommt man ohne Hürden in den "Anderen Laden"- nur einige wenige von insgesamt 58 Kriterien, die dem Gütesiegel "Ausgezeichnet Generationenfreundlich" entsprechen.

"Der Andere Laden" von Karen und Klaus Küll ist jetzt erneut zertifiziert worden und darf weitere drei Jahre - bis 2017 - mit dem Gütesiegel werben. Ruth Deus vom Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband überreichte dem Unternehmen gestern das Gütezeichen "Generationenfreundliches Einkaufen".

Das Höhscheider Geschäft hat auf 550 Quadratmetern Fläche aber noch einiges mehr zu bieten, was in anderen Einzelhandelsunternehmen erst ab 1000 Quadratmeter Fläche zum Standard gehört. Eine Kundentoilette beispielsweise. "Das ist uns wichtig", sagt Karen Küll, die auch Vorsitzender der Fördergemeinschaft Höhscheid/Grünewald ist. Wichtig ist ihr über die gestrige Auszeichnung hinaus aber auch die "Aktion Gesunder Rücken". Ende des vergangenen Jahres wurde "Der Andere Laden" mit dem Premium-Zertifikat dieser Aktion ausgezeichnet. Spitzenklasse ist auch die erreichte Punktzahl beim Gütesiegel "Ausgezeichnet Generationenfreundlich". "Der Andere Laden hat 98,85 von 100 möglichen Punkten erreicht", lobt Ruth Deus und ergänzt, dass der Tester unangemeldet ins Geschäft gekommen sei und so beispielsweise auch den Service im 1979 von Klaus Küll gegründeten Unternehmen in Augenschein nehmen konnte.

"Alles rund ums Sitzen, Schlafen und Gehen" - so umreißt Karen Küll das Sortiment des Höhscheider Fachgeschäftes, das im Bereich der ergonomischen Produkte zu den größten in Deutschland zählt. "In Höhscheid gibt es fast ausschließlich inhaber-geführte Fachgeschäfte", hebt die Vorsitzende der Fördergemeinschaft hervor, "man kommt hier gezielt hin, die Parkplatzsituation ist sehr gut". Doch auch den Höhscheidern macht der Internet-Handel zu schaffen. Von daher sind Karen und Klaus Küll Mitglieder der Initiative "Buy Local".

"Wenn alles im Internet gekauft wird, gibt es bald keine Fachgeschäfte mehr und auch kulturelle Einrichtungen sind dadurch in Gefahr", sagt Karen Küll und wirbt dementsprechend "für den Service vor Ort". Mehr Unterstützung für den Handel durch die Stadt beziehungsweise die Wirtschaftsförderung würde sich auch Ruth Deus wünschen. Mit Blick auf die im Frühjahr vorgestellte Broschüre von Unternehmen mit Werks- und Lagerverkäufen vermisst sie einen Hinweis auf den Handel im Stadtgebiet allgemein und die Fachhändler im Besonderen: "Wir werden deswegen ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister führen."

(RP)
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