Solingen FDP wählt in vier Wochen Vorsitz neu

Solingen · Auch wenn die Solinger Freidemokraten in vier Wochen einen neuen Kreisvorstand zu wählen haben, ist derzeit nur eines ganz gewiss: Amtsinhaber Heinz-Eugen Bertenburg tritt nicht mehr für den Vorsitz an. Wer stattdessen seinen Hut in den Ring werfen wird, ist aber noch nicht festgezurrt. Im Gespräch sind Jörg Neuhaus (42), der vor zwei Jahren bei der Wahl knapp an Bertenburg scheiterte, und Ratsherr Patrick Lauterbach ( 33).

Zwei Flügel in der FDP

Beide gehören zwei unterschiedlichen Flügeln in der FDP an, die sich inzwischen auch in der Fraktion heraus kristallisiert haben. Und so taucht auch eine Alternative auf, die die beiden Flügel einigen könnte. Ein Kandidat, der dafür in Frage kommen könnte, wäre der Partei-Routinier Ulrich G. Müller (68). Er ließ gestern auf Anfrage die sprichwörtliche Katze allerdings nicht aus dem Sack: Es müssten noch viele Gespräche geführt werden.

Lauterbach im Prüfungsstress

Und auch die anderen beiden Genannten tun sich öffentlich derzeit schwer, eine mögliche Kandidatur bekannt zu geben. Lauterbach verweist auf seine wahrscheinlich im März anstehenden Prüfungen zum zweiten Staatsexamen. Möglich sei sogar, dass sie rund um den am 8. März terminierten Parteitag stattfänden. Und so erbittet er derzeit noch um etwas Geduld, wenn er nach seinen Ambitionen gefragt wird. Dabei machte er allerdings im Gespräch mit unserer Zeitung keinen Hehl daraus, dass er sich vorstellen könnte, unter Neuhaus dessen Stellvertreter zu werden: Er werde nicht die beleidigte Leberwurst spielen.

Vor zwei Jahren, als Bertenburg knapp die Oberhand behielt, hatte dieser Neuhaus gebeten, diesen Job zu machen. Doch der Burger FDP-mann lehnte ab; zu viele Emotionen waren vor dem Parteitag damals zwischen den beiden Gruppierungen hoch gekocht. Für manche war Neuhaus damalige Entscheidung ein Fehler. "Man hätte ihn in dieser Zeit gut an diesen Posten heran führen können", heißt es. Bertenburg war 2008 mit dem Ziel angetreten, die beiden Lager wieder stärker zu vereinen. So richtig gelungen scheint ihm das nicht. Denn nach der für die Liberalen erfolgreich verlaufenen Kommunalwahl sitzt die FDP zwar mit acht direkt gewählten Vertretern im Rat, doch trotzdem herrschte in der Fraktion keine ausgewiesene Harmonie. Gabriele Reimers wurde nur knapp zur Fraktionsvorsitzenden gewählt; für die Position des Stellvertreters bekam Bertenburg keine Mehrheit.

Der schrieb nun nach Informationen unserer Zeitung an alle Parteimitglieder einen Brief, in dem er eigentlich zum "Generationswechsel" aufrief. Den hatte die FDP schon einmal vollzogen und Stefan Pistor an die Spitze gewählt. Der legte wegen seiner zu hohen Arbeitsbelastung den Job nieder und ihm folgte mit Heinz-Eugen Bertenburg (66) wieder ein Polit-Oldie.

(RP)
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