Solingen Feuer und Flamme für das Orchester

Solingen · Mit einen neuer Konzertreihe wollen die Bergischen Symphoniker andere Zielgruppen erschließen. "On Fire" soll die Besucher vor allem unterhalten. Ein Abend mit Soulsänger Max Mutzke macht den Anfang.

 Als einer der besten deutschen Soulsänger gilt Max Mutzke, dessen Karriere unter anderem von Stefan Raab angeschoben wurde.

Als einer der besten deutschen Soulsänger gilt Max Mutzke, dessen Karriere unter anderem von Stefan Raab angeschoben wurde.

Foto: Illgner (Archiv)

Der deutsche Soulsänger Max Mutzke singt Klassiker der Popmusik, die für ein Orchester arrangiert wurden. Klingt seltsam ? Funktioniert aber sehr gut. In der Essener Philharmonie hat diese Verbindung die Zuschauer schon mehrfach aus den Sitzen gerissen. Zuletzt trat Mutzke mit dem Konzept in der Hamburger Elbphilharmonie auf.

Mihalj "Miki" Kekenj, 1. Konzertmeister der Bergischen Symphoniker, hat an dem Essener Event mehrfach mitgewirkt. Jetzt holt er es in seine Stadt. Der Auftritt der Bergischen Symphoniker mit dem Soulsänger Mutzke ist das Erste von insgesamt drei Konzerten des neuen Konzertformates "On Fire", das die Besucher in neue Gefilde mitnehmen will. Mitte Oktober findet es an einem Wochenende erst in Solingen, dann in Remscheid statt.

 Im Brückenpark Müngsten stellten Mihalj Kekenj, Peter Kuhn, Stefan Schreiner und Christian Leschowski die neue Konzertreihe vor.

Im Brückenpark Müngsten stellten Mihalj Kekenj, Peter Kuhn, Stefan Schreiner und Christian Leschowski die neue Konzertreihe vor.

Foto: Röser

Im kommenden Mai folgt ein Konzert mit der DJ-Formation Moonbootica aus Hamburg. Die beiden sind fester Bestandteil der Clubszene und wollen zusammen mit den Bergischen Symphonikern das Publikum zum Tanzen bringen. Auch diese Kombination hat Miki Kekenj in Essen schon erfolgreich ausprobiert.

"Wir wollen uns ein bisschen aus dem Hafen entfernen, aber nicht zu weit", sagte Kekenj gestern bei der Vorstellung des Programms. "Wir bleiben ein Symphonie-Orchester", stellt der Konzertmeister klar, der auch im Hip Hop zuhause ist. Sein Wunsch ist es, die Popkultur in die Konzertsäle zu bringen und die verschiedenen musikalischen Welten zusammenzuführen.

"Wir zeigen, wie vielfältig wir sind," freut sich Generalmusikdirektor Peter Kuhn über die neuen Türen, die das Orchester hier aufstößt. Die Symphoniker seien in diesem Konzerte "nicht nur Staffage", sondern künstlerischer Bestandteil.

"On Fire" habe Vorlauf gebraucht, erklärt Kekenj. Nicht nur, weil die Künstler kontaktiert werden müssen und der Terminkalender der Symphoniker sowieso schon übervoll ist - sondern vor allem, weil die Finanzierung zunächst stehen musste. Denn das neue Event-Programm ist nicht Teil der Konzertreihe, die die Städte Remscheid und Solingen von den Symphonikern einkaufen, sondern ein zusätzliches Angebot, wie Geschäftsführer Stefan Schreiner betont. Die vor einigen Jahren gegründete Orchesterstiftung und Spenden stellen die Durchführung der ersten drei Konzerte sichern. Der Vorverkauf hat gestern begonnen.

Eine Fortsetzung ist ausdrücklich erwünscht. In Essen habe es gut zwei Jahre gebraucht, bis sich die Reihe voll etabliert habe, sagt Kekenj. Zuletzt musste man nicht gar mehr werben, der Saal war dennoch voll. Das sei auch hier möglich, sagt er voller Überzeugung.

Eine Begeisterung, die sich auf das Orchester übertragt. Für den dritten Abend der Formatreihe, bei dem im Juli 2018 Klassiker der Filmmusik auf dem Programm stehen, steuern die Orchestermitglieder laufend neue Vorschläge bei. Wie oft klassische Musik in Kinofilme eine Rolle spiele, sei nicht jedem klar. Das Klarinettenkonzert von Mozart aus dem mit sieben Oscars ausgezeichneten "Jenseits von Afrika" fällt da sofort ein. "Aber es gibt da noch vieles mehr", sagt Kuhn.

(hr)
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