Solingen Flüchtlingshäuser sollen in die Innenstadt

Solingen · Der Ausschuss für Stadtentwicklung trifft sich am 21. Januar zu einer Sondersitzung. Dann muss über die Standorte für die neuen Unterkünfte entschieden werden. Teile der Politik fordern eine schnelle Information für Anwohner.

 So oder ähnlich könnten die Modulbauten für Flüchtlinge aussehen, von denen zunächst einmal zwei errichtet werden sollen. Das Foto stammt aus einer Präsentation der Stadt Dormagen, wo vergleichbare Häuser entstehen sollen.

So oder ähnlich könnten die Modulbauten für Flüchtlinge aussehen, von denen zunächst einmal zwei errichtet werden sollen. Das Foto stammt aus einer Präsentation der Stadt Dormagen, wo vergleichbare Häuser entstehen sollen.

Foto: Archiv

Der Zeitplan ist eng getaktet. Die Stadt Solingen will bei der Unterbringung von Flüchtlingen neue Wege gehen. Bereits im Frühjahr sollen die ersten 160 Männer, Frauen und Kinder in Holzhäuser in Modulbauweise ziehen, die eigens für dauerhaft in Solingen untergebrachte Menschen errichtet werden. Ziel ist es, die Flüchtlinge nicht mehr in Massenunterkünften einzuquartieren, sondern in kleineren Einheiten, in denen eine Integration in die Gesellschaft leichter zu bewerkstelligen ist.

Aus diesem Grund werden sich die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung am 21. Januar zu einer Sondersitzung treffen. Einziger Tagesordnungspunkt wird der Beschluss über die Standorte für die Holzhäuser sein, zu denen es nach Informationen unserer Redaktion in der Verwaltung inzwischen konkrete Vorstellungen gibt. So sollen den Politikern bis zu vier Stellen vorgeschlagen werden, die nach Einschätzung von Insidern in Randgebieten der Innenstadt, etwa im Osten der City im Bereich der Bezirksvertretungen Mitte sowie Burg/Höhscheid, liegen. Ein weiteres Grundstück könnte sich aber auch in Ohligs befinden.

Die Vorteile al dieser Standorte liegen jedenfalls auf der Hand. Denn nach dem prinzipiellen Beschluss zum Kauf der Holzhäuser im Finanzausschuss kurz vor Weihnachten waren die Verantwortlichen im Rathaus darauf angewiesen, möglichst schnell Grundstücke zu finden, die gleich mehrere Bedingungen erfüllen. So galt es einerseits als Voraussetzung, dass keine baurechtlichen Bedenken bestehen. Und anderseits sollen die infrage kommenden Flächen bereits über Anschlüsse für die Gas-, Wasser- sowie Stromversorgung verfügen.

Tatsächlich waren die entsprechenden Stellen im Rathaus in den zurückliegenden Tagen fieberhaft damit beschäftigt, entsprechende Areale zu finden und auf ihre Eignung zu überprüfen. Zu Beginn der Grundstückssuche hatten die Beamten zunächst an die zwölf Flächen im Blick, von denen jetzt am Ende die besagten Grundstücke am Ostrand der Innenstadt übrig blieben. Letzte Abstimmungen über eine diesbezügliche Vorlage zogen sich bis gestern Abend. Geht es nach den Vorstellungen der Verwaltung, wird das Papier im Laufe des heutigen Freitags samt der dazugehörigen Einladung zur Sondersitzung an die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses verschickt.

Die Politiker haben danach knapp zwei Wochen Zeit, um sich in die Materie einzuarbeiten und eine Entscheidung zu treffen. Dennoch stieß das Vorgehen der Stadt gestern auf Kritik. So monierten Lokalpolitiker beispielsweise eine "mangelnde Transparenz". Wie schon vor Weihnachten im Finanzausschuss setze die Verwaltung die politisch Verantwortlichen erneut unter Zeitdruck, hieß es. Und zudem seien die Anwohner der infrage kommenden Grundstücke noch nicht informiert worden. "Das muss umgehend nachgeholt werden", forderte dementsprechend ein Politiker.

(or)
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