Analyse Förderverein denkt nicht ans Aufgeben

Solingen · Nachgefragt Es liegt ein 31-seitiger Businessplan vor, der darstellt, wie das Freibad Schellbergtal wiedereröffnet werden kann.

Es wäre verständlich gewesen, wenn der Vorstand des Fördervereins Schellbergtal inzwischen seine Arbeit frustriert eingestellt hätte. "Wir haben den Eindruck, dass unsere Bemühungen, das Freibad wiederzueröffnen, von allen Seiten abgeblockt werden", sagt Sascha Maisch.

Dazu zählt der Vorsitzende auch den Ablauf der Besichtigung des Geländes. "Wir haben freitags um 13 Uhr einen Termin-Vorschlag für den Tag darauf bekommen." In der kurzen Zeit habe der Förderverein kein Fachpersonal hinzuziehen können. "Und auch das fachkundige Personal, welches uns bei der Bezirksvertretung Burg / Höhscheid zugesichert worden ist, war nicht anwesend." Zudem sei eine Einsicht in die Technikräume nicht möglich gewesen, weil die Schlüssel nicht vorhanden waren. Auf die abermalige Vorstellung des Projekts im Sportausschuss wurde anschließend verzichtet, mit der Begründung, "dass wir keine detaillierten Zahlen vorlegen können".

Diese wollen Maisch und Co. jedoch liefern, wenn sie im Schellbergtal den Zugang für eine Detail-Besichtigung mit Ingenieuren und Spezialisten für Schwimmbadtechnik ermöglicht bekommen. "Leider haben wir seit der Termin-Absage keine Antworten auf unsere E-Mails erhalten." Die Vorstandsmitglieder wollen allerdings nicht locker lassen, weil sie nach wie vor an die Realisierung der Wiederinbetriebnahme des seit 2007 geschlossenen Freibades glauben. "Wir haben inzwischen einen 31-seitigen Businessplan erstellt. Den schreibt man nicht mal eben so." Sascha Maisch betont, dass dieser nichts mehr mit dem zu tun habe, was der Förderverein anfangs im Internet auf lediglich acht Seiten veröffentlicht hatte.

Alle von der Verwaltung kritisch angemerkten Punkte sind dem Förderverein bekannt. "Ich finde es verwunderlich, dass immer die Technik daran schuld sein soll, dass das Projekt nicht realisierbar sein soll. Diese wird ohnehin komplett ersetzt - nur die Pumpen können wir weiter verwenden." Angestrebt wird eine Umsetzung nach den neuesten Richtlinien, des Weiteren soll die Chlorung nicht mit Gas, sondern über Kochsalz erfolgen. Verwundert waren die Sportpolitiker über die kalkulierte Zahl von 30 000 Besuchern pro Jahr. "Die sind nicht realistisch, wenn man ausschließlich den Schwimmbetrieb betracht", gibt Sascha Maisch zu, zumal er die Statistiken aus dem Heidebad und Ittertal kennt. "Wir kalkulieren trotzdem mit dieser Zahl, weil wir Events planen."

Ans Aufgeben denkt der Förderverein nicht - noch nicht. "Wir haben uns gesagt: Jetzt geben wir noch mal richtig Gas", sagt Sascha Maisch. Unter anderem sollen feste Zusagen von Sponsoren eingeholt werden. "Wenn dann die Stadt immer noch nicht mitspielt, werden wir wohl darüber nachdenken, ob es ohne Unterstützung Sinn macht, weiter Kraft und Geld zu investieren."

(RP)
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