Solingen Freier Blick auf himmlische Glücksbringer

Solingen · Wer Herzenswünsche hat, sollte noch bis zum 14. August seine Augen auf den Nachthimmel richten. Während dieser Zeit werden Hunderte von Sternschnuppen zu sehen sein. Es handelt sich um den Meteorstrom der Perseiden, ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom. Kleine Bruchstücke des Kometen Swift-Tuttle, die in die Erdatmosphäre eindringen, erzeugen Leuchtspuren.

Dr. Frank Lungenstraß, Physiker und Vorstandsmitglied der Sternwarte Solingen, freut sich auf den Sternschnuppenregen. Die schönste Nacht ist allerdings schon vorbei. Bis zu hundert teilweise sehr helle Sternschnuppen können dann pro Stunde beobachtet werden.

"Generell ist die Zeit zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden am besten geeignet, um viele Sternschnuppen zu sehen, aber auch schon ab etwa 21.30 Uhr ist ihr Flug zu erkennen." Lungenstraß rät, es sich einfach auf einer Liege im Garten oder auf dem Balkon gemütlich zu machen und in den Himmel zu schauen. Diesmal haben Sternschnuppen-Beobachter besonders viel Glück: Dank des Neumondes steht der Mond in den Morgenstunden nicht am Himmel. Die Dunkelheit ist ideal, um auch schwächere Schnuppen noch erkennen zu können. Vorzugsweise im Osten und Südosten sind in diesen Nächten Sternschnuppen sichtbar.

Mit einem Tempo von 60 Kilometern pro Sekunde fallen die oft nur staubkorngroßen Kometenreste auf die Erde nieder. Die Atmosphäre leuchtet durch sie in bis zu hundert Kilometer Höhe. Größere Teile werden aufgrund ihrer enormen Helligkeit oft mit Sternen verwechselt, haben manchmal einen Schweif und leuchten sogar verschiedenfarbig. Um Sternschnuppen zu beobachten, reicht das bloße Auge. "Ein Fernrohr ist sogar kontraproduktiv, da Sternschnuppen viel zu schnell sind", rät Dr. Frank Lungenstraß.

Er selbst ist dem Zauber der Schnuppen nicht nur als Wissenschaftler verfallen: "Natürlich wünsche ich mir abergläubisch etwas, wenn ich eine Sternschnuppe sehe, denn schaden kann es ja nicht", lacht er.

(RP)
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