Solingen Friedliche Karnevalsparty hinter Barrieren

Solingen · Erstmals wurde der Zug mit großen Fahrzeugen gesichert. Alles verlief ruhig. Auch Alkohol und Schlägereien machten bis abends keine Probleme.

Karneval Solingen 2024: So bunt war der Rosenmontagszug
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So jeck war der Rosenmontag 2024 in Solingen

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Foto: Peter Meuter

Ein Müllfahrzeug mit dem Emblem der Technischen Betriebe, ein Ziehharmonika-Bus der Stadtwerke, ein Rettungswagen des Roten Kreuzes, ein Kleinbus der Polizei und dazu noch ein rot-weißes Absperrgitter aus Metall - wer sich gestern Nachmittag der Solinger City von Norden aus näherte, hätte leicht auf die Idee kommen können, die Klingenstadt befände sich in einer Art Ausnahmezustand.

Was in gewisser Weise auch zutraf: Denn hinter den Barrieren an der Konrad-Adenauer-Straße stieg zeitgleich mit dem Rosenmontagszug 2017 die größte Open-Air-Party der Stadt. Die stand diesmal allerdings unter besonderen Vorzeichen. Nachdem das Sicherheitskonzept der Veranstalter vom Festausschuss Solinger Karneval (FSK) nämlich bereits in den zurückliegenden Jahren merklich ausgebaut worden war, hatten sich die Verantwortlichen zuletzt unter dem Eindruck des Terroranschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin im Dezember dazu entschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal zu erhöhen.

Solingen: Friedliche Karnevalsparty hinter Barrieren
Foto: Martin Oberpriller

So wurden gestern nicht nur an der Konrad-Adenauer-Straße, sondern überdies am Ufergarten die martialisch wirkenden Sperren aus Fahrzeugen aufgebaut, die aus Sicht der Verantwortlichen durchaus ihren Sinn erfüllten. Denn auf diese Weise war es in der Zeit, in der der "Zoch" durch die Innenstadt zog, nahezu unmöglich, mit Fahrzeugen an den Ort des Geschehens zu gelangen.

Dort hatten die meisten Jecken von dem neuen Sicherheitskonzept indes gar keine Notiz genommen. "Das ist mir gar nicht aufgefallen", gab etwa ein karnevalistischer "Löwe" zu Protokoll, der gleichzeitig Verständnis für die Maßnahmen zeigte. So sei es auf jeden Fall ein beruhigendes Gefühl, dass die Sicherheit ernstgenommen werde, sagte der Mann, der mit seiner Frau im Partnerlook aus Wald gekommen war.

Damit im Zug unbeschwert das Konfetti fliegen konnte, sorgten städtische Betriebe und die Polizei für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Damit im Zug unbeschwert das Konfetti fliegen konnte, sorgten städtische Betriebe und die Polizei für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen.

Damit im Zug unbeschwert das Konfetti fliegen konnte, sorgten städtische Betriebe und die Polizei für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Damit im Zug unbeschwert das Konfetti fliegen konnte, sorgten städtische Betriebe und die Polizei für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen.

Foto: Köhlen Stephan

Derweil registrierte auch die Polizei eine friedliche Party in der City. "Es ist alles weitgehend ruhig geblieben", zog eine Sprecherin am späten Nachmittag eine erste Zwischenbilanz. So hätten ihre Kollegen einzig bei einer Schlägerei im Bereich des Hofgartens eingreifen müssen. Doch dort sei die Lage ebenfalls wieder schnell unter Kontrolle gewesen. "Wir mussten allerdings eine Person in Gewahrsam nehmen", sagte die Polizeisprecherin später, während die Leitstelle der Feuerwehr am Abend auf Anfrage unserer Redaktion ebenfalls von einem "ruhigen Rosenmontag" sprach.

Der Tag hatte für die im Einsatz befindlichen Sicherheitskräfte schon früh begonnen. Beispielsweise zeigten die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes genauso wie die Polizeibeamten ab Mittag in der Innenstadt vermehrt Präsenz. Und zudem kontrollierte die Polizei vor wie auch noch nach dem Ende des eigentlichen Zuges an den Ein- beziehungsweise Ausfallstraßen der Stadt.

Ein Konzept, das offenkundig aufging. Gegen 19.45 Uhr war den Polizisten noch kein einziger Autofahrer aufgefallen, der zu tief in sein Glas geschaut hatte und deshalb seinen Führerschein hätte abgeben müssen. "Aus unserer Sicht ist der Rosenmontag in Solingen sehr gut über die Bühne gegangen", hieß es aus der Polizeileitstelle.

(RP)
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