Solingen Friedrichshof und Hauspflegeverein feiern Geburtstag

Solingen · Es war vor 40 Jahren, als Ärzte des Städtischen Klinikums und leitende Verwaltungsangestellte der Stadt Solingen sich mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammentaten, um den Hauspflegeverein (HPV) als unabhängige und gemeinnützige Initiative zu gründen. "Der Gründungsgedanke war die Verbesserung der Überleitung aus dem Krankenhaus in die häusliche Versorgung", erklärt Dr. Peter Wachauf, Vorsitzender "Hauspflegeverein und Friedrichshof Solingen e. V.". Das sei heute noch so. "Unser Motto lautet: Das vertraute Zuhause ist Lebensqualität", sagt Wachauf.

 Zusammen werden sie in diesem Jahr 50 Jahre alt: Der gemeinnützige Hauspflegeverein und der Friedrichshof hatten zur Geburtstagsfeier eingeladen.

Zusammen werden sie in diesem Jahr 50 Jahre alt: Der gemeinnützige Hauspflegeverein und der Friedrichshof hatten zur Geburtstagsfeier eingeladen.

Foto: Mak

Dies bestätigt auch Geschäftsführer Tassilo Mesenhöller: "Wir wollen die Menschen dort erreichen, wo sie leben möchten." Vor zehn Jahren wurde dann die ambulante Pflege des HPV ergänzt durch Kurzzeitpflege, Tagespflege und betreutes Wohnen - der Friedrichshof kam dazu. Inzwischen verfügt der Friedrichshof über 13 Plätze in der Kurzzeitpflege, 14 Plätze in der Tagespflege und insgesamt 120 Wohneinheiten für das betreute Wohnen. Der HPV betreut 180 Menschen in der ambulanten Pflege und über 100 Menschen, die zusätzlich hauswirtschaftlich betreut werden.

Da braucht es jede Menge Pflegepersonal - etwas, was dem Verein immer wieder Sorgen bereitet. "Es fehlt überall an Kräften", bedauert Tassilo Mesenhöller.

Deshalb wollte der Verein die Feier am Samstag zum 40. Geburtstag des HPV und zum zehnten Geburtstag des Friedrichshofs nutzen, um den Beruf der Pflegekräfte und die Entwicklungsmöglichkeiten vorzustellen - leider mit wenig Erfolg. "Dass die Kolleginnen dort jetzt alleine stehen, ist bezeichnend für die derzeitige Lage", meint Mesenhöller. Auch zahlreiche Info-Vorträge, wie über die "Anforderungen an die medizinisch-pflegerische Versorgung geriatrischer Patienten" von Dr. Wolfgang Schmidt-Barzynski, Chefarzt der Geriatrie der Städtischen Kliniken Bielefeld, sorgten für Gesprächsstoff. Anregungen und Tipps für pflegende Angehörige standen ebenso auf dem Programm wie der heitere Auftritt der "Flotten Omis". Über technische Hilfsmittel konnten sich Besucher am Stand der Beratungsstelle "Technik im Alter" informieren.

"Das Telefonieren ist ein großes Thema", sagt Nina Efker, Senioren-Technik-Beraterin. Große Tasten, laute Klingeltöne sind gefragt. Wie öffnet man ein Schraubdeckelglas, wenn die Finger nicht mehr richtig greifen können? "Da gibt es solche Siliconhauben", erklärt Doris Knipper.

Herdabschalter, Rauchmelder, Bügeleisen, die sich auf Stelzen stellen - alles dient nicht nur dazu, den Alltag im Alter meistern zu können, sondern sorgt dafür, dass der alte Mensch seine Würde wahren kann. Beratung und Infos im Rathaus: Telefon: 290-5355.

(sue)
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