Solingen Galerien-Investor gibt seine Pläne bekannt

Solingen · Bei einer gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und BV Mitte in der nächsten Woche will Dr. Jochen Stahl das weitere Vorgehen im Einkaufscenter am Mühlenplatz erläutern. Das Kino Lumen könnte erweitert werden.

 Die Tristesse in den Clemens-Galerien soll überwunden werden. Es gibt Pläne, das Kino Lumen zu erweitern.

Die Tristesse in den Clemens-Galerien soll überwunden werden. Es gibt Pläne, das Kino Lumen zu erweitern.

Foto: Stephan Köhlen

Rund ein dreiviertel Jahr ist vergangen, seitdem die Clemens-Galerien in der Solinger Innenstadt zuletzt den Besitzer gewechselt haben. Und für Bernd Krebs ist es inzwischen höchste Zeit, dass sich in dem großteils immer noch leerstehenden Center endlich etwas tut. "Wir hoffen, dass uns NUN bald klare und finanzierbare Pläne für die künftige Nutzung der Galerien vorgelegt werden", sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

Deshalb richtet sich das Hauptaugenmerk des CDU-Mannes augenblicklich vor allem auf den kommenden Montag. Denn dann wird der neue Eigentümer der Galerien, der Frankfurter Investor Dr. Jochen Stahl, auf Einladung von Bernd Krebs sowie des Bezirksbürgermeisters von Mitte, Richard Schmidt (SPD), der Solinger Politik erstmals ausführlich Rede und Antwort stehen zur Zukunft der Clemens-Galerien.

In einer gemeinsamen Sitzung im kleinen Konzertsaal wollen die Bezirksvertreter und die Ausschussmitglieder von Stahl unter anderem erfahren, welche Vorstellungen er am Mühlenplatz konkret umzusetzen gedenkt - wobei der Geschäftsführer der Immobilien Solingen Projektgesellschaft bei dieser Gelegenheit tatsächlich eine Neuigkeit zu verkünden hat. Nach Informationen unserer Redaktion hat nämlich das Kino Lumen bereits weit fortgeschrittene Erweiterungsabsichten.

Mögliche Veränderungen, die Jochen Stahl am Dienstag auf Nachfrage bestätigte. "Das Kino wird erweitern", sagte der Investor, derweil Lumen-Geschäftsführer Meinolf Thies die Pläne weder bejahen noch dementieren mochte. Erst wenn die entsprechenden Verträge unterzeichnet seien, werde man sich dezidiert äußern, stellte Thies klar, der mit seinem Kino zu den wenigen Alt-Mietern gehört, die den Galerien im Zuge der Outlet-Pläne des früheren Eigentümers die Treue gehalten hatten.

Gleichwohl sind die Folgen des letztlich gescheiterten Projekts in dem Einkaufscenter bis heute weithin sichtbar. Noch immer stehen die meisten der Ladenlokale nach den erzwungenen Auszügen der einstigen Geschäfte leer - und Investor Stahl, der die Clemens-Galerien nach eigenem Bekunden mittlerweile auch käuflich erworben har, kommt die Aufgabe zu, die von dem Vorgänger-Besitzer hinterlassenen Lücken mit neuem Leben zu füllen.

"Unsere genauen Pläne werden wir der Öffentlichkeit vorstellen, nachdem wir die Verwaltung sowie die Politik darüber informiert haben", bekräftigte Dr. Stahl gestern zum wiederholten Mal seinen Zeitplan, derweil in Solingen selbst die Ungeduld mehr und mehr wächst. "Hinhalten läuft nicht mehr", sagte beispielsweise Bernd Krebs, der vermutet, dass die zurzeit leeren Flächen im Center mit Einzelhandelsgeschäften belegt werden. Gleichzeitig ergänzte der Christdemokrat aber auch, es dürfe in Sachen Galerien "keine Denkverbote geben".

Eine Einstellung, die Krebs mit Bezirksbürgermeister Schmidt teilt. "Es wird Zeit, dass die konkreten Vorstellungen, wie es mit den Clemens-Galerien weitergehen soll, auf den Tisch kommen", mahnte der Sozialdemokrat gestern zur Eile. Denn der augenblickliche Zustand, so Richard Schmidt, sei auf keinen Fall länger tragbar.

Aus diesem Grund erwarten sowohl er als auch Bernd Krebs, dass der Investor bei der gemeinsamen Sitzung von Bezirksvertretung und Planungsausschuss am Montag kommenden Woche Maßnahmen präsentiert, die möglichst nicht allein Geschäfte aus dem eher niedrigpreisigen Handelssegment beinhalten sollen. "Eine Erweiterung des Kinos wäre dabei gewiss ein guter Schritt in die richtige Richtung", unterstrich Bezirksbürgermeister Schmidt in diesem Zusammenhang.

Vor allem aber ist es für die Solinger Politik von entscheidender Bedeutung, dass der momentane Stillstand am Mühlenplatz überwunden wird. So habe der Galerien-Investor bereits im Sommer angekündigt, nach den großen Schulferien die sprichwörtlichen Nägel mit Köpfen zu machen, betonten Bernd Krebs sowie Richard Schmidt. Und dementsprechend könne jetzt erwartet werden, dass Jochen Stahl bis Ende September ein umfassendes Konzept für das Einkaufscenter am nördlichen Ende der Hauptstraße vorstelle.

(uwv/or)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort