Solingen Galileum: Baustart im Frühjahr

Solingen · Ein Solinger, der ungenannt bleiben möchte, spendet dem Planetarium-Projekt im Ohligser Kugelgasbehälter 100 000 Euro.

 So soll das Galileum nach dem Umbau des alten Kugelgasbehälters an der Tunnelstraße in Ohligs einmal aussehen.

So soll das Galileum nach dem Umbau des alten Kugelgasbehälters an der Tunnelstraße in Ohligs einmal aussehen.

Foto: Archiv

Frank Lungenstraß vom Sternwatenteam musste erst einmal durchatmen, als er in diesen Tagen den Anruf mit der überraschenden Mitteilung erhielt. "Es war", sagte der Geschäftsführer und Schatzmeister der Walter-Horn-Gesellschaft, "ein unglaubliches Gefühl." Der Mann am Telefon, der sich seit Anfang des Jahres immer wieder interessiert nach dem Galileum erkundigt hatte, teilte mit, dem ehrgeizigen Planetarium-Projekt 100 000 Euro zu spenden. "Das Geld ist schon auf dem Konto", so Lungenstraß gestern mit Blick auf die großzügige Zuwendung des Solingers.

Damit rückt der Baubeginn des Galileums in dem alten Ohligser Kugelgasbehälter in greifbare Nähe. "Übernächste Woche reichen wir den Bauantrag ein", sagte Lungenstraß. Bei der Walter-Horn-Gesellschaft, die die Sternwarte Solingen betreibt, rechnet man mit einer raschen Abwicklung: Alle Vorarbeiten seien bereits in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden erfolgt.

Schon in diesen Wochen sollen Statik beziehungsweise Prüfstatik für den Kugelgasbehälter in Auftrag gegeben werden. Im Spätherbst kann das Ausschreibungsverfahren starten. Gespräche mit den städtischen Vergabestellen laufen bereits, wie Lungenstraß erklärte. "Wir gehen von einem Baubeginn im Frühjahr nächsten Jahres aus. Bei einer Bauzeit von 14 Monaten wäre das Galileum im Sommer 2017 fertiggestellt."

"100 000 Euro, das ist ein riesiger Betrag. Wir können es kaum glauben, dass wir eine solche Summe von einem Privatmann erhalten und möchten ihm unseren ganz herzlichen Dank aussprechen", betonte Dr. Frank Lungenstraß. Damit sei die Ablösung der Bürgschaft der Stadt-Sparkasse in Höhe von 360 000 Euro noch näher gerückt. Diese war vor einem halben Jahr notwendig, um den geforderten Eigenanteil von einer Million Euro für den Bau des Galileums erbringen zu können. "Wir müssen nun zwar noch immer rund 170 000 Euro Bürgschaft abtragen." Schatzmeister Lungenstraß ist zuversichtlich, auch diese Hürde zu nehmen.

Über vier Millionen Euro, also 80 Prozent der Kosten für das Gebäude, fließen vom Land NRW im Rahmen der Städtebauförderung in das Galileum. Zudem müssen die Planer des Projektes an der Tunnelstraße weitere 1,3 Millionen Euro für die Technische Ausstattung des Planetariums und die neue Sternwarte sammeln. Lungenstraß: "Wir freuen uns über jede Spende, sei sie auch noch so klein. Denn jeder Euro zählt für den Bau des Galileums - und gemeinsam können die Bürger viel für ihre Stadt bewegen."

Dass der Solinger, der die 100 000 Euro gespendet hat und ungenannt bleiben möchte, zukünftig einmal in Erscheinung treten und damit bekannt werden wird, erwartet Lungenstraß vorerst nicht. "Im Moment ist das eher unwahrscheinlich." Die Sternwarte hat ihm absolute Vertraulichkeit zugesagt und ermöglicht ihm jederzeit den kostenfreien Eintritt in die Sternwarte und später in das Galileum.

Seiner Familie und ihm sei es wichtig, dass das Geld in den nächsten Jahren für einen Zweck eingesetzt werde, den er sich selbst ausgesucht habe. Und dabei, erklärte Lungenstraß, ist es sein großes Anliegen, mit dem Galileum einen neuen Anziehungspunkt für die Stadt und die gesamte Region zu schaffen und gleichzeitig die außerschulische Bildung für junge Menschen zu stärken.

(tws)
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