Solingen Galileum in den Südpark

Solingen · Nicht wie bisher geplant neben der Sternwarte an der Sternstraße in Wald, sondern an exponierter Stelle zwischen Forum Produktdesign und Bahnhaltepunkt Grünewald soll das europaweit einmalige Planetarium gebaut werden.

Vorstand und Mitgliederversammlung der Walter-Horn-Gesellschaft haben jetzt eine grundlegende Weichenstellung für die Zukunft beschlossen: Nachdem die Bergische Entwicklungsagentur und die Wirtschaftsförderung der Walter-Horn-Gesellschaft Mitte November 2008 vorschlagen hatten, das seit Jahren geplante Galileum nicht an der Sternstraße, sondern vielmehr im Südpark zu errichten, hat sich der Vereinsvorstand "unter Abwägung aller inhaltlichen, wirtschaftlichen und vereinsinternen Konsequenzen dieser Meinung angeschlossen". Das erklärten am Wochenende der Präsident der Walter-Horn-Gesellschaft, Dr. Jens Bolten, und Schatzmeister Dr. Frank Lungenstraß. Konkret ausgewählt worden sei bereits ein "attraktives Grundstück" im Südpark – zwischen Forum Produktdesign und Bahnhaltepunkt Grünewald. Dieses Grundstück, das Lungenstraß gestern im Gespräch mit unserer Zeitung als "idealen Standort" bezeichnete, soll nun nach Prüfung der genauen baurechtlichen Möglichkeiten von der Walter-Horn-Gesellschaft erworben und das Galileum dort errichtet werden. "Wir gehen davon aus, dass der Neubau des Galileums im Südpark wesentlich sinnvoller ist als an der Sternstraße und beabsichtigen, dieses Projekt dort mit vollem Einsatz und schnellstmöglichst voranzutreiben", so Bolten und Lungenstraß.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol, sieht in diesem Projekt "eine gute Sache" und eine weitere positive Aufwertung für den Südpark. Das bringe auch viel für die bereits bestehenden Einrichtungen im Südpark, darüber hinaus sei der Standort verkehrstechnisch und touristisch äußerst attraktiv.

Entstehen soll im Südpark eines der modernsten Mittelplanetarien Europas. Dort wolle man gewissermaßen die Sterne vom Himmel holen. Das Veranstaltungsprogramm werde über Astronomie weit hinausgehen und die Bereiche Mensch, Natur, Umwelt, Naturwissenschaft und Astronomie abdecken, kündigt die Walter-Horn-Gesellschaft an. Im Südpark wäre die Umsetzung dieses Vorhabens sogar noch viel besser möglich als an der Sternstraße.

Klar ist den Verantwortlichen der Walter-Horn-Gesellschaft aber, dass ein paralleler Betrieb an zwei Standorten – Sternstraße und Südpark – "nicht sinnvoll, möglich oder finanzierbar ist". Die Sternwarte müsse von daher im Südpark neu gebaut werden, zumal auch weiter der "echte Sternenhimmel" beobachtet werden soll. "Das Projekt wird dadurch deutlich umfangreicher als bisher geplant", sagen Bolten und Lungenstraß.

Die Jahresversammlung der Walter-Horn-Gesellschaft hätte dafür "grünes Licht" gegeben. "Wir werden jetzt in den nächsten zwei, drei Monaten unsere Planungen überarbeiten und dabei auch neue Finanzierungsmodelle prüfen", erklärten Bolten und Lungenstraß die weitere Vorgehensweise. Sobald alle Daten vorliegen, werde eine außerordentliche Mitgliederversammlung die letzte Entscheidung treffen.

Finanzierung noch nicht gesichert

Denn die Finanzierung des Galileums ist unabhängig vom Standort bislang keinesfalls gesichert. "Vielmehr sind wir nach wie vor auf jede Art finanzieller Förderung angewiesen und freuen uns von daher über jede Unterstützung", betonen Bolten und Lungenstraß. Sie gehen davon aus, dass die Finanzierung sowie insbesondere der Zugang zu öffentlichen Förderprogrammen am Standort Südpark deutlich einfacher sei als an der Sternstraße.

(RP)
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