Solingen Galileum: Sternwarte läutet Endspurt ein

Solingen · Die künftigen Betreiber und Unterstützer des geplanten Planetariums trafen sich zum gemeinsamen Mittsommer-Frühstück unter dem Kugelgasbehälter an der Tunnelstraße. Ein Bauantrag steht kurz bevor.

 Das Großprojekt der Sternwarte benötigt weiterhin jede Unterstützung, daher stand beim Mittsommer-Frühstück mit Freunden und Unterstützern eine Spendenkugel auf dem Tisch.

Das Großprojekt der Sternwarte benötigt weiterhin jede Unterstützung, daher stand beim Mittsommer-Frühstück mit Freunden und Unterstützern eine Spendenkugel auf dem Tisch.

Foto: Stephan Köhlen

Durch ein kleines Loch in der Metallhülle verschwanden die Gäste wie in einer Art Paralleluniversum - und kehrten kurze Zeit später mit einem breiten Grinsen zurück: Die Besichtigung des Kugelgasbehälters, in dem bald ein großes Planetarium entstehen soll, war eine der Hauptattraktionen für die Gäste beim Mittsommer-Frühstück der Sternwarte auf dem Baugelände an der Tunnelstraße. Denn im Inneren des imposanten Gebildes verschwammen im diffusen Licht einer Projektion und dem mehrfachen Echo aller Stimmen scheinbar Raum und Zeit.

Einen klaren Zeitplan gibt es hingegen für die Umsetzung des ehrgeizigen Projekts: Noch in diesem Sommer ist mit einem Bauantrag für das Galileum zu rechnen, spätestens Anfang 2016 sollen auf der Fläche im Ohligser Osten die Bagger anrollen. Und 14 bis 16 Monate später - voraussichtlich im Frühling 2017 - wollen die Betreiber der Einrichtung ihren Besuchern faszinierende Einblicke in unser Sonnensystem und darüber hinaus gewähren. Bis dahin haben die Mitglieder der Walter-Horn-Gesellschaft, die die Sternwarte Solingen betreibt, noch alle Hände voll zu tun.

"Es passiert zur Zeit so unglaublich viel, dass man am Ende der Woche manchmal gar nicht weiß, mit wem man alles gesprochen hat", erzählte Dr. Frank Lungenstraß, Geschäftsführer und Schatzmeister der Gesellschaft. Die arbeitet auf Hochtouren daran, durch Spenden eine Bürgschaft der Stadt-Sparkasse abzulösen, um den geforderten Eigenanteil von einer Million Euro für den Bau des Galileums erbringen zu können. Vier Millionen, also 80 Prozent der Kosten für das Gebäude, fließen vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Städtebauförderung. Zudem müssen die Planer des Projekts weitere 1,3 Millionen für die technische Ausstattung des Planetariums sammeln. Und so stand gestern beim Mittsommer-Frühstück mit Freunden und Unterstützern der Sternwarte auch eine Spendenkugel auf dem Tisch. "Wir sind auf einem guten Weg", bekräftigte Lungenstraß: Bis zum 30. Juni werde die Bürgschaft der Stadt auf 280 000 Euro reduziert. Viele Spender, darunter große Firmen, sitzen bereits mit im Boot. Weitere Unterstützer werden jedoch benötigt.

Bei Kuchen, die die Helfer der Sternwarte selbst gebacken hatten, sowie anderen Backwaren und Getränken, die das Edeka-Center Pauli aus dem Hofgarten und die Haaner Felsenquelle zur Verfügung stellten, ließen es sich die rund 100 Gäste auf dem Wiesengelände richtig gut gehen. Für die musikalische Untermalung des stimmungsvollen Vormittags sorgten Florian Zeitler und Lea Bergen. Wissenschaftskabarettist Vince Ebert als Schirmherr des Galileums meldete sich mit einer Videobotschaft. Schließlich ließen die Besucher bunte Ballons mit dem Abbild des künftigen Planetariums steigen - verbunden mit den besten Wünschen für das Großprojekt.

(ied)
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