Solingen Gastfamilien empfangen Kinder aus Tschernobyl

Solingen · Für Elisabeth Recke ist es mittlerweile Tradition. Seit 2001 nimmt die Solingerin regelmäßig Kinder aus der Region Tschernobyl, die für einen Erholungsurlaub in die Klingenstadt reisen, bei sich auf. Eine Aktion, die in diesem Jahr bereits zum 24. Mal vom Verein Kinder von Tschernobyl/Solinger Hilfe für Minsk organisiert wurde.

 Gestern spielten die Kinder gemeinsam am Engelsberger Hof.

Gestern spielten die Kinder gemeinsam am Engelsberger Hof.

Foto: MAK

Zurzeit leben Xena (9), Jana (11) und die Betreuerin Nastja (25) bei Elisabeth Recke in Solingen Mitte - drei von insgesamt 45 Besuchern aus Weißrussland, die während ihres knapp einmonatigen Aufenthaltes ein buntes Freizeitprogramm geboten bekommen. Eine Tour durch den Wuppertaler Zoo steht in den kommenden Wochen ebenso auf dem Programm wie ein Ausflug in einen Freizeitpark oder der Besuch von Schloss Burg.

Doch es sind nicht nur die Ausflüge, die die weißrussischen Gäste an der Erholungsreise in die Klingenstadt so schätzen. "Die Kinder lieben besonders das Obst, das es hier gibt", verrät Renate Butz, die die Reise gemeinsam mit ihrem Ehemann seit 1995 organisiert. Denn frische Früchte sind in der Heimat der Kinder schlichtweg Mangelware. Da ist die Reise nach Deutschland auch eine Erholungskur für den Körper. Schließlich leiden viele der Mädchen und Jungen aufgrund der Strahlenbelastung in ihrer Heimat an einem instabilen Immunsystem - da kommen frische Vitamine gerade recht. Zudem erhalten die Gäste während ihres Aufenthaltes auch Kleidung und bei Bedarf neue Brillen.

Das Abschiedsfest ist für den 17. Juli terminiert, es findet im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg statt. Auch für die Gastfamilien ist ein Treffen mit eigenen und Gastkindern geplant. Für Elisabeth Recke wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie weißrussische Gäste empfängt. Stolz denkt sie an ihre erste Besucherin Oxana zurück, zu der immer noch Kontakt besteht. "Sie lebt mittlerweile in Köln und ist mit einem niederländischen Piloten verheiratet", sagt Elisabeth Recke.

(jasi)
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