Solingen Gemeindezentrum "Arche" wird saniert

Solingen · Spende von Beate und Thomas Busch bringt der Gemeinde Zeitgewinn für den Zukunftsprozess.

Das Unternehmerehepaar Beate und Thomas Busch, das seit vielen Jahren zur Evangelischen Kirchengemeinde Dorp gehört, ermöglicht mit einer großzügigen Spende die Sanierung des maroden Gemeindezentrums Arche an der Eichenstraße. Dabei sei ihnen "bewusst, dass auf lange Sicht das zweite Gemeindezentrum angesichts der schrumpfenden Gemeinde und der knapper werdenden finanziellen Mittel nicht zu vertreten ist". Dies teilte gestern Pfarrer Thomas Förster in einer Presseerklärung mit. "Beate und Thomas Busch wissen, dass das Gemeindegebäude einst aufgegeben wird. Aber sie ermöglichen durch ihre Spende, dass dies ohne Zeitdruck geschieht", so Förster.

In der Dorper Kirche nahmen die Gemeindemitglieder die erfreuliche Entwicklung für dass Gemeindezentrum Arche am Sonntag mit großem Beifall zur Kenntnis. Hintergrund: Das Presbyterium hatte in einer Gemeindeversammlung am 19. Februar mitgeteilt, dass es aufgrund der zu erwartenden rückläufigen Mitgliederzahlen langfristig ohne die erst 1983 eingeweihte Arche plane. Die für einen Weiterbetrieb notwendige kostspielige Behebung von gravierenden Bauschäden sei nicht zu verantworten und eine Schließung des Gebäudes binnen zwei Jahren unvermeidbar. Soweit wird es nun nicht kommen.

Der Beschluss des Presbyteriums wurde zum Teil mit viel Unmut aufgenommen, aber es gab auch Verständnis. Zumal bereits 2011, noch vor dem Wissen um die Bauschäden, darauf hingewiesen worden war, dass die Arche als zweites Gemeindezentrum möglicherweise nicht zu halten sei.

Das Presbyterium hatte jedoch gleichzeitig alle interessierten Mitglieder dazu eingeladen, im Rahmen einer Zukunftswerkstatt den kommenden Weg der Gemeinde mitzugestalten. Durch die Spende ist hier nun der Spielraum größer geworden: "Wir wollen mit der Finanzierung der Sanierung unseren Beitrag leisten, Zeit zu gewinnen, um eine langfristig gute Lösung für unsere Dorper Gemeinde zu erarbeiten", heißt es in einem Brief des Ehepaars Busch, der in der Dorper Kirche verlesen wurde. Presbyteriumsvorsitzender Pfarrer Klaus Hoffmann betonte, dass es trotz der Spendenzusage nicht um den dauerhaften Erhalt der Arche als Dorper Gemeindezentrum gehen könne. Der Beschluss des Presbyteriums, nachdem die Dorper Gemeinde die Nutzung des Gebäudes an der Eichenstraße langfristig aufgeben wolle, bleibe in Kraft.

Den Dorper Zukunftsprozess plant das Presbyterium gemeinsam mit der "Einrichtung für gemeindeunterstützende Dienste und Kirchenentwicklung" der Evangelischen Kirche im Rheinland. Nicht nur mit Gemeindemitgliedern, sondern auch mit der Stadt und mit dem Spar- und Bauverein soll es Gespräche geben, wie die Gemeinde auch ohne die Arche zukünftig ihre Verantwortung für viele Menschen am Unnersberg wahrnehmen kann.

(uwv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort