Solingen Gemeinsames Orchester und Theater?

Solingen · Am Montag treffen sich die Oberbürgermeister aus Remscheid, Solingen und Wuppertal, um den Fahrplan für ein bergisches A-Orchester und eine Theater-GmbH für das Städtedreieck zu beschließen.

 Die Tage der Bergischen Symphoniker - hier mit GMD Peter Kuhn - scheinen gezählt zu sein.

Die Tage der Bergischen Symphoniker - hier mit GMD Peter Kuhn - scheinen gezählt zu sein.

Foto: Moll (archiv)

Die Bergischen Symphoniker wird es im Jahre 2029 - also in 13 Jahren - nicht mehr geben. Auch das Teo Otto Theater soll seine Eigenständigkeit verlieren und in einer bergischen Theater- und Orchester GmbH mit Solingen und Wuppertal integriert werden. Das ist jedenfalls das erklärte Ziel der drei SPD-Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Tim Kurzbach (Solingen) und Andreas Mucke (Wuppertal). Am Montag wollen sie bei einer gemeinsamen Sitzung in Wuppertal einen entsprechenden Fahrplan beschließen. Zum 1. September 2029 soll die "Bergischen Bühnen- und Symphonieorchester GmbH - Wuppertal-Solingen-Remscheid" ihre Arbeit aufnehmen.

Es handelt sich bei dem Papier nicht um eine lockere Absichtserklärung. Der Prozess der Zusammenlegung der wichtigsten Kulturinstitutionen der drei Städte ist bereits detailliert ausgearbeitet. Mit dem Ausscheiden von Kulturdezernent Christian Henkelmann Anfang 2018 soll der Spielplan des Teo Otto Theaters nicht mehr in eigener Regie geführt werden. Die Spielpläne der Spielstätten im bergischen Städtedreieck sollen aufeinander abgestimmt werden, heißt es. Das bedeutet: Der Einkauf von Produktionen für das Teo Otto Theaters und das Theater- und Konzerthauses in Solingen sollen synchronisiert werden. Außerdem sollen Produktionen der Wuppertaler Bühnen ab der Spielzeit 2019/20 in Remscheid und Solingen zu sehen sein. Zum gleichen Zeitpunkt startet ein gemeinsamer Ticketverkauf, heißt es.

Erste Annäherungen gibt es ab der kommenden Spielzeit. Eine Vereinbarung soll ermöglichen, dass die Wuppertaler Symphoniker und die Bergischen Symphoniker sich gegenseitig mit Musikern aushelfen. Als weiteren Schritt wird in der Spielzeit 2018/19 eine Vollversion der Bergischen Abonnements aufgelegt. Das Bergische Abonnement ermöglicht es bisher den Besuchern, jeweils zwei Vorstellungen in einer Stadt zu besuchen.

In der Beschlussvorlage steht das Prozedere für die Auflösung der Bergischen Symphoniker. Der Gesellschaftervertrag zwischen den beiden Städten wird zum 1. September 2023 gekündigt. Es gibt auch eine erste grobe Schätzung, welche Einsparung bei einer Fusion zu einem gemeinsamen Orchester erzielt werden können. Remscheid und Solingen sparen etwa zwei Millionen pro Stadt ein, müssten aber etwa 1,8 Millionen an Zuschuss für das gemeinsame A-Orchester bezahlen.

Das ist nicht der erste Versuch, eine enge Zusammenarbeit in der Kultur zu vereinbaren. Vor fünf Jahren gab es bereits ein Gutachten, das den Weg zu einem gemeinsamen Orchester aufgezeigt hat. Der damalige Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung kündigte aber in einer Nacht- und Nebelaktion die Gespräche mit den Nachbarn auf. Inzwischen ist die Stärkungspakt-Kommune Wuppertal in Nöten. Die Intendantin Susanne Abrederis hat schon vorzeitig gekündigt. Und Remscheid und Solingen müssen mehr Geld als ursprünglich geplant für das gemeinsame Orchester zahlen.

(RP)
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