Solingen Genossenschaft baut neu in der Südstadt

Solingen · Die modernisierte Siedlung Guntherstraße des Beamten-Wohnungsbauvereins ist mit dabei beim Tag der Architektur.

Mietrückstände oder Räumungsklagen kennt der Beamten-Wohnungsbauverein kaum — wenn überhaupt. Leere Wohnungen gibt es nur vereinzelt, immer dann, wenn eine Sanierung ansteht. Gerade einmal rund zwei Prozent des Bestandes (799 Wohnungen in 190 Häusern) standen so am Ende des Geschäftsjahres 2012 leer. "Traditionell zahlen wir auch keine Dividende, dennoch hat unsere Genossenschaft einen guten Zulauf", sagt Geschäftsführerin Karin Spiewak-Berg.

Obwohl dies rein rechnerisch möglich wäre. Denn der Beamten-Wohnungsbauverein erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von rund 400 000 Euro. "Wir stecken den Überschuss aber lieber in die Wohnungen", sagt Spiewak-Berg.

Für 3,38 Millionen Euro wurden im Geschäftsjahr Wohnungen und Häuser modernisiert. Insbesondere in der Siedlung Guntherstraße. "Diese Komplettsanierung läuft schon seit einigen Jahren und wird im August abgeschlossen sein", berichtet Spiewak-Berg. Für insgesamt sechs Millionen Euro wurde diese Siedlung in Gräfrath auf Vordermann gebracht. "Die Wohnungen dort sind gut ausgestattet, beispielsweise mit ebenerdigen Duschen. Wir haben viel positive Resonanz erfahren", erklärt die Geschäftsführerin.

Vor allem aber die energetische Sanierung des Häuserblocks aus vier Wohnriegeln aus den frühen 1950er Jahren sticht hervor. Vier qualifizierte KfW-Effizienzhäuser 100 sind entstanden, die regenerative Energiegewinnung läuft über Luft-Wasser-Großwärmepumpen, zudem wurde eine großflächige Photovoltaikanlage installiert. "Jedes Haus sieht anders aus, und für die Mieter war die Sanierung und Modernisierung weitestgehend kostenneutral, zumal die Heizkostenersparnis sehr hoch ist", sagt Spiewak-Berg. Durch Aufstockung der Häuser entstanden überdies 1600 Quadratmeter zusätzliche Wohnfläche. Stolz ist die Geschäftsführerin auch darauf, dass die Siedlung Guntherstraße 14-44 Einklang gefunden hat in die Objekte zum Tag der Architektur am 29./30. Juni. Interessenten können die Häuser Samstag/Sonntag, 29./30. Juni, jeweils von 14 bis 17 Uhr besichtigen.

"Erfolg macht mutig", sagt Karin Spiewak-Berg. Von daher plant der Beamten-Wohnungsbauverein im kommenden Jahr an der Bismarckstraße den Neubau zweier Häuser mit je fünf Wohnungen. Rund drei Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Erdwärmenutzung und Solardach inklusive. "Die Zinssätze sind weiter günstig", meint Spiewak-Berg. Nach der Realisierung des Neubaus will der Beamten-Wohnungsbauverein dann die Siedlung Nachtigallenweg sanieren.

1235 Mitglieder zählt die Genossenschaft, am Montag, 24. Juni, 19 Uhr, ist Mitgliederversammlung im Veranstaltungsraum der Stadt-Sparkasse an der Kölner Straße, um über Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung zu diskutieren. Neben der Modernisierung gab die Genossenschaft knapp eine halbe Million Euro für die Instandhaltung von Wohnungen aus. Die Bilanz hat ein Volumen von 25,2 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote beträgt 36 Prozent. Die durchschnittliche Wohnungsmiete liegt bei 4,96 Euro pro Quadratmeter.

(RP/rl)
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