Udo Huberts & Marcel Dihné "Gesunde Lebensweise ist immer gut"

Solingen · 2. Haaner Schlaganfalltag: Bei der Patientenveranstaltung am morgigen Samstag, 9. Juli, in der Aula des St. Josef Krankenhauses Haan werden auch kostenlose Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader angeboten.

Professor Dr. Marcel Dihné ist Leiter des Schlaganfallzentrums Kplus (Stroke Unit) und Chefarzt der Neurologie an der St. Lukas Klinik in Ohligs. Die Stroke Unit der St. Lukas Klinik erfüllt den Versorgungsauftrag für Solingen und den Kreis Mettmann zusammen mit dem von Chefarzt Dr. Udo Huberts geleiteten Gefäßzentrum Rheinland Haan.

Was sind die Ursachen für einen Schlaganfall?

Dihné Der Schlaganfall ist auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn zurückzuführen. Zu den häufigsten Ursachen gehören Arterienverkalkung, Herzrhythmusstörungen oder ein zu hoher Blutdruck. Das kann dazu führen, dass eine Arterie im Gehirn platzt oder dass Ablagerungen die Gefäße einengen oder ganz verschließen. Die Folge: In dem unterversorgten Bereich des Gehirns sterben Nervenzellen ab. HUBERTS Der Schlaganfall und seine Folgen sind der häufigste Grund für Pflegebedürftigkeit und Behinderung im Alter. Pro Jahr zählen wir in Deutschland etwa 200.000 Schlaganfälle. Das Thema beschäftigt viele Menschen - nicht nur die Generation 60+. Deswegen veranstalten wir am 9. Juli den 2. Haaner Schlaganfalltag.

Kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Dihné Es klingt banal, aber eine gesunde Lebensweise ist immer gut: nicht Rauchen, viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene und mediterrane Ernährung. Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes müssen besonders darauf achten, die Werte optimal einzustellen. Was viele nicht wissen: Die Risikofaktoren potenzieren sich. Raucher beispielsweise haben ein zwei- bis dreifach höheres Schlaganfallrisiko, ebenso Diabetespatienten. Bei Bluthochdruck steigt das Risiko sogar um das Zehnfache. HUBERTS Wir werden beim Schlaganfalltag kostenlose Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader anbieten. Sie versorgt das Gehirn mit Blut. Per Ultraschall lassen sich dort auffällige Gefäße und gefährliche Engstellen früh erkennen. Die Untersuchung ist nicht belastend, ohne Nebenwirkungen, dafür aber umso aussagekräftiger. Ich kann das nur empfehlen. Je nach Befund gilt es dann allerdings auch, etwaige Alarmsignale ernst zu nehmen.

Und operativ?

Huberts Wenn eine höhergradige Einengung der Halsschlagader festgestellt wurde, sollte eine Ausschälung der Halsschlagader per Operation erfolgen. Ansonsten ist man von einem Schlaganfall innerhalb der nächsten Wochen oder Monate bedroht. Im Gefäßzentrum Rheinland Haan sind wir genau auf diese vorbeugenden Eingriffe spezialisiert. Und der stationäre Aufenthalt beträgt normalerweise nur drei bis fünf Tage.

Die Anzeichen eines Schlaganfalls sind bekannt: Taubheit der Arme und Bein, halbseitige Lähmung, ein schiefer Mund, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen. Was ist zu tun, wenn diese Symptome festgestellt werden ?

Dihné Dann ist höchste Eile geboten. Reduzierung von Spätfolgen und der Erfolg der akuten Behandlung hängen von den ersten Stunden nach dem Auftreten der Symptome ab. Im Grunde gilt: Alles stehen und liegen lassen und sofort in die Klinik kommen, denn in jeder Minute die vergeht, stirbt mehr Gehirngewebe ab. In unserem zertifizierten Schlaganfall Zentrum Kplus in der St. Lukas Klinik in Solingen können wir sofort und zielgenau behandeln und helfen. Mit dieser "Stroke Unit" erfüllen wir den Versorgungsauftrag für Solingen und den Kreis Mettmann.

Huberts Das Gefäßzentrum Rheinland Haan ist Bestandteil der bewährten "Stroke Unit" in Solingen. Dass Professor Dihné als deren Leiter am Haaner Schlaganfalltag teilnimmt, passt hervorragend. So können wir unseren Patienten zu dem mit großer Angst besetzten Thema sehr viel erklären.

(RP)
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