Solingen Goldener Hobel für den Jahrgangsbesten

Solingen · Tischler-Innungen Solingen und Remscheid zeichneten ihre die neuen Gesellen aus.

 Michael Zimmermann (l.) und Paul Jakob Rössling konnten mit ihren Gesellenstücken besonders überzeugen.

Michael Zimmermann (l.) und Paul Jakob Rössling konnten mit ihren Gesellenstücken besonders überzeugen.

Foto: Jürgen Moll

Neun frisch gebackene Tischler-Gesellen aus Solingen erhielten jetzt ihren Gesellenbrief. Mit ihren angefertigten Gesellenstücken nahmen sie automatisch an einem bundesweiten Wettbewerb teil, den Michael Zimmermann (26) für sich entscheiden konnte. Er wird für die Klingenstadt ins Bundesfinale einziehen. Paul Jakob Rössling (23) kam beim Wettbewerb auf den zweiten Platz, schnitt jedoch als Jahrgangsbester ab und erhielt für die beste praktische Arbeit den Goldenen Hobel der Tischler-Innung.

Gemeinsam mit den Kollegen aus Remscheid hatten die Tischler-Innungen beider Nachbarstädte die Lossprechung der Solinger Gesellen, sowie die Preisverleihung des bundesweiten Tischlerei-Wettbewerbs "Die gute Form" im Remscheider Rathaus organisiert. Die selbstgeplanten und angefertigten Gesellenstücke der ausgebildeten Tischler wurden in den Gängen des Rathauses ausgestellt, wo sich die zahlreichen Besucher in Ruhe umschauen konnten und wo zuvor schon eine fachkundige Jury aus Architekten, Möbelbauer und Designer die Möbelstücke bewertet hatten.

Am meisten überzeugte sie schließlich Michael Zimmermanns Werk eines klassischen Hängesekretärs. Schmal, optisch eher unauffällig, dafür praktisch und multifunktional, mit reichlich Stauraum. "Weil es für mich immer schwierig ist, Ordnung zu halten, habe ich mir überlegt, ein Möbelstück anzufertigen, das viel Stauraum bietet, was bei Bedarf aber auch einfach zugeklappt werden kann und ordentlich aussieht", erklärt der 26-jährige Solinger.

Sein Hängesekretär wird nach der Ausstellung im elterlichen Wohnhaus seinen neuen Platz finden. Von seinem kleinen Betrieb wurde er nicht übernommen, er würde aber gerne als Geselle weiterarbeiten und sich später gegebenenfalls weiterbilden.

Vor der Ausbildung hatte er nach dem Abitur ein Studium im Maschinenbau begonnen. "Das war aber nichts für mich. Das Handwerkliche lag mir mehr." Nicht nur fachlich habe ihn die Ausbildung bereichert, berichtet Zimmermann: "Auch zwischenmenschlich habe ich durch den Kundenkontakt im Betrieb viel gelernt, was mir ein Studium sicherlich nicht gebracht hätte."

Auch Jahrgangsbester Paul Jakob Rössling (23), hatte nach seinem Einser-Abitur für ein Jahr lang in Aachen Wirtschaftsingenieurwissenschaften studiert. "Für mich war es damals noch nicht die Zeit fürs Studium."

Im elterlichen Betrieb erlernte er ein handfestes Handwerk. Jetzt, erzählt er, möchte er sich eine einjährige Auszeit gönnen, Nord- und Südamerika mit dem Rucksack bereisen, auf Surf-Tour gehen. Und danach? "Das ist noch offen", sagt der 23-Jährige. "Vielleicht versuch ich es noch mal mit dem Studium."

(RP)
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