Solingen Gräfrath stimmt sich auf Weihnachten ein

Solingen · Auf dem Marktplatz und am Schloss Grünewald kamen Weihnachtsmarktbesucher voll auf ihre Kosten.

Der eindrucksvolle Drache wacht über das Feuer, das in der Schale unter ihm lodert, während gleich nebenan ein zierlicher Seiltänzer auf einem feinen Draht leicht im Wind schwingt: Die Stahl- und Bronze-Skulpturen, die Ulrike und Paul Hüls an ihrem Stand auf dem Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald verkaufen, könnten gegensätzlicher kaum sein.

Und sie kommen gerade in dieser Gegensätzlichkeit bei den Besuchern gut an: "Sowohl die Feuerschalen mit Drachen und Teufeln als auch die Freischwinger haben sich in den vergangenen Jahren gut verkauft", erzählt Ulrike Hüls. Ehemann Paul fertigt alle Skulpturen selbst. Zum vierten Mal ist das Ehepaar aus Bocholt auf dem Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald dabei. "Das Ambiente ist einfach schön, alles ist nah beieinander, und die Leute sind sehr nett. Für mich ist dieser Markt der schönste", sagt Ulrike Hüls.

Bereits zum zwölften Mal bieten mehr als 100 Aussteller in der Parkanlage an der Stadtgrenze zu Wuppertal an zwei Wochenenden - vergangenem und kommendem - Kunsthandwerk, Kulinarisches, Kurioses und ganz Klassisches: Mitten im Park hat Martin Butzkamm aus Olpe ein großes Zelt aufgebaut, in dem er seine handgefertigten Krippen aller Stilrichtungen - von alpenländisch-rustikal bis Wurzelkrippen - anbietet. Hier ist jedes noch so kleine Accessoire selbst gemacht: Von der Feuerstelle bis zum Wegweiser nach Bethlehem. "Krippen sind nach wie vor beliebt. Die Nachfrage ist normalerweise sehr groß." Auf Schloss Grünewald ist Butzkamm zum ersten Mal. "Der Markt und das Ambiente sind sehr schön", lobt er.

Das findet auch Ralf Schumacher: Bereits seit sieben Jahren verkauft er hier mit Ehefrau Sandra von ihr handgefertigte, knallbunte Ornament- und Motivknöpfe. "Unsere Kunden nutzen sie klassisch für Kleidung, aber auch für Hüte, Mützen und Stirnbänder, als Verzierung an Taschen, für Broschen, Ohrringe oder Ringe", erzählt Ralf Schumacher. Auch Perlen für Armbänder oder Lesezeichen sowie Griffe für Bestecke fertigt seine Frau aus der Fimo-ähnlichen Masse.

Knapp zwei Kilometer entfernt gibt es auch auf dem Gräfrather Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz einiges zu entdecken. Am Stand von Martina Rathgeber und Ursula Hermanns leuchtet und funkelt es: Selbstgemachte Lichterketten mit Blättern und Blüten, mit kleinen Papierlampions oder Folienverzierungen und handgefertigten Schmuck bieten die Freundinnen an. Bereits zum siebten Mal sind sie auf dem Weihnachtsmarkt im Herzen von Gräfrath dabei. Und sie fühlen sich richtig wohl: "Es ist die Atmosphäre dieses kleinen Ortes, es sind aber auch die Leute. Hier ist es sehr familiär", sind sich Rathgeber und Hermanns einig.

"Die Kulisse macht den Reiz der Veranstaltung aus, aber auch die Gräfrather, die ihrem Markt sehr treu sind", sagt Roland Todtenbier, der den Weihnachtsmarkt mit Hans-Peter Hafer und Josef Padberg organisiert. Sogar bei strömendem Regen am Freitag seien die Gräfrather zum Weihnachtsmarkt gekommen. 25 Stände, vorwiegend von Privatpersonen, Vereinen, Initiativen und Schulen, waren in diesem Jahr aufgebaut. Den Gewinn spenden die Organisatoren jedes Jahr an Einrichtungen im Stadtteil.

Sarah Schimanski und Petra Kalinke sind Erzieherinnen in der Kita Hasseldelle und verkaufen am Stand der Einrichtung Selbstgemachtes, von Weihnachtsdeko über Mützen bis hin zu kleinen Stofftieren. "Alles ist von den Kindern, den Eltern und Erziehern gefertigt. Mit dem Erlös wollen wir ein Klettergerüst für unsere Kita finanzieren", erzählt Schimanski. Der kleine Weihnachtsmarkt gefällt ihnen sehr gut: "Das Ambiente ist toll und die Kunden sind sehr nett."

(mxh)
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