Solingen Gräfrather feiern auch bei Wind und Wetter

Solingen · Ein paar Schritte aus dem Haus, dann die Klostertreppe hinab, und schon ist Susanne Bormke mittendrin im festlichen Treiben. "Wir wohnen seit vielen Jahren in Gräfrath und sind mit dem Stadtteil verwurzelt", erzählte sie.

Für die ganze Familie mitsamt Kindern und Enkeln gehört der Besuch beim Gräfrather Marktfest zum guten Ton: "Wir sind natürlich immer am Freitag hier, weil sich dann besonders die Nachbarn treffen, aber auch an den anderen Tagen kommen wir gern vorbei", erzählte Bormke, die selbst auch Mitglied im Gräfrather Heimatverein ist. "Mein Sohn ist bei den Hahneköppern und hat Standdienst", verriet sie.

Seit jeher ist das Gräfrather Marktfest ein Fest der Vereine. Deren Mitglieder verkauften an den Ständen unter anderem Pommes, Reibekuchen, Bratwurst und Zuckerwatte und verbreiteten reichlich gute Laune unter den Gästen. "Man trifft hier auch immer wieder Bekannte, die man lange nicht gesehen hat", erklärte Susanne Bormke. Am Freitagabend hatte Willi Weber die 38. Auflage des traditionsreichen Festes eröffnet. Schnell hatten sich auf dem Markt um den Brunnen mehrere hundert Menschen versammelt, um bei Bier, Wein, Bowle und anderen Getränken zu klönen, gemeinsam zu lachen und Musik zu hören.

Nachdem am Freitag DJ Dietmar Jansen die Stimmung angeheizt hatte, standen an Samstag und Sonntag die Bläserkombo "Em Brass", die Coverband "See You" und die Folkgruppe "Fragile Matt" auf der Bühne unterhalb der Klostertreppe, ebenso wie die bergische Formation "Be prepared".

Auch die kleinen Gäste hatten ihre helle Freude: Clown Willy zauberte kleine Kunstwerke aus Ballons und das Coiffeur-Team Steinle verwandelte beim Kinderschminken die jungen Besucher in Schmetterlinge und Tiger. Wermutstropfen war allerdings am Wochenende das regnerische und windige Wetter, das den Besucherandrang insgesamt eher verhalten ausfallen ließ - viele Schirme und Zelte trugen der Witterung Rechnung. Auch den traditionellen Gottesdienst am Sonntagmorgen mussten die Veranstalter vom Marktplatz in die katholische Kirche verlegen. "Trotz allem sind wir zufrieden", resümierte Organisator Dragan Denic. "Es gab keine negativen Ereignisse, die Leute waren an allen Tagen fröhlich und honorierten den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine.

Bei aller Verbundenheit der Gräfrather mit der dreitägigen Sause ist das Marktfest stets weit mehr als "nur" ein Stadtteilfest: "Wir kommen immer wieder gern hierhin", erzählte der Ohligser Lothar Leibeling, der mit seiner Ehefrau Karin am Biertisch die Stimmung auf dem historischen Marktplatz genoss. "Wir treffen uns mit Freunden, die in der Nähe wohnen", sagte er. "Hier ist es so urig und gemütlich", schwärmte seine Ehefrau.

(rdl)
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