Solingen Großer Bahnhof für die "Powerfrau"

Solingen · Vor rund einem halb Jahr hat Birgitta Radermacher ihr Amt als neue Regierungspräsidentin angetreten. Jetzt wurde sie vor 200 geladenen Gäste offiziell als Polizeipräsidentin verabschiedet und ihr Nachfolger Markus Röhrl eingeführt.

 NRW-Innenminister Herbert Reul (r.) verabschiedete Birgitta Radermacher und begrüßte den neuen Polizeipräsidenten, Markus Röhrl.

NRW-Innenminister Herbert Reul (r.) verabschiedete Birgitta Radermacher und begrüßte den neuen Polizeipräsidenten, Markus Röhrl.

Foto: Peter Meuter

Vor rund einem halben Jahr hat Birgitta Radermacher ihr Amt als neue Regierungspräsidentin angetreten. Jetzt wurde sie vor 200 geladenen Gäste offiziell als Polizeipräsidentin verabschiedet und ihr Nachfolger Markus Röhrl eingeführt.

Zwei Angelegenheiten "auf einen Schlag" erledigte NRW-Innenminister Herbert Reul gestern bei einem Abstecher ins Bergische Land. Beim Festakt mit rund 200 Gästen im Polizeipräsidium Wuppertal verabschiedete er offiziell Birgitta Radermacher, die nach fast acht Jahren als Polizeipräsidentin für das Bergische Städtedreieck im September 2017 von der neuen schwarz-gelben Landesregierung zur Regierungspräsidentin der Bezirksregierung in Düsseldorf berufen wurde. Gleichzeitig wurde der neue Polizeipräsident Markus Röhrl offiziell ins Amt eingeführt.

Beiden bescheinigte Reul in seinen Grußworten herausragende Arbeit. Beispielhaft für Radermachers Engagement nannte er den Umgang mit der islamistischen Scharia-Polizei und den Kampf gegen die Extremisten-Szene im rechten wie im linken Spektrum. Sie habe den "Kern der rechten Szene weichgekocht", sagte Reul und zeichnete das Bild einer charmanten und offenen "Powerfrau" mit Herz. Ihr Nachfolger Markus Röhrl habe sich durch seine Doppelqualifikation als Jurist und als "Macher" bei der Polizei mit beeindruckenden Laufbahn für die Position empfohlen.

So einig sich die beiden Protagonisten in ihren kurzen Reden im Lob der guten Arbeit ihrer rund 1700 Mitarbeiter im Städtedreieck und in der Betonung der guten Kooperation mit den Oberbürgermeistern der Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen waren, so deutlich wurden auch die Unterschiede.

Radermacher machte keinen Hehl daraus, dass sie über Polizeiarbeit wenig wusste, als sie im April 2010 das Amt antrat. Mit Hilfe der neuen Kollegen haben sie "Laufen gelernt". Sie nutzte die Rückkehr, um sich gestern bei einigen Wegbegleitern persönlich zu bedanken. Einige seien Freunde geworden. Ein bisschen habe sie sich "ins Bergische verliebt", sagte die Kölnerin.

Dass sein Herzenswunsch, einmal Polizeipräsident zu werden, in Erfüllung gehen konnte, habe auch mit dem Richtungswechsel in der NRW-Politik zu tun, sagte Röhrl. Bislang sei Polizisten dieser Weg verwehrt gewesen. Röhrl zählte mit dem Kampf gegen kriminelle Clans, Rockerbanden oder politische und religiösen Extremisten einige der dringendsten Arbeitsfelder auf und appellierte an den Innenminister, den bisherigen Kurs, der von einer Wertschätzung der Polizeiarbeit geprägt sei, fortzusetzen. Bessere Ausrüstung tue not, auch um die Kollegen zu schützen. Oberstes Ziel müsse es sein, dass alle nach der Arbeit gesund nach Hause gehen könnten.

"Die Polizei ist uns wichtig", sagte Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke. "Die Beamten genißen hohes Vertrauen bei den Bürgern." Gleichwohl schwinde das subjektive Sicherheitsempfinden. Stadt und Polizei müssten darum alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen, um Gesetze durchzusetzen.

(hr)
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