Solingen Gründer-Boom trotz Krise

Solingen · sparpaket Das Gründer- und Technologiezentrum am Grünewald muss zusammen mit der Wirtschaftsförderung, dem Bergischen Institut, IGOS und der Sanierungsgesellschaft 140 000 Euro einsparen.

Der städtische Sparzwang geht auch am Gründer- und Technologiezentrum (GuT) nicht vorbei. 140 000 Euro sollen es ab 2011 sein, allerdings muss das GuT dies nicht alleine stemmen, sondern zusammen mit der Wirtschaftsförderung, der Sanierungsgesellschaft, dem Bergischen Institut und dem Institut für Galvano Oberflächentechnik Solingen (IGOS). "Optimierung rund um die Gesellschaften der Wirtschaftsförderung" lautet die Sparvorgabe, die von der Beteiligungsgesellschaft Solingen (BSG) umgesetzt werden soll. "Es geht auch darum, die Zuschüsse für diese Gesellschaften über die BSG und nicht über den städtischen Haushalt laufen zu lassen, damit sollen Steuerzahlungen optimiert werden", sagt BSG-Geschäftsführer Ernst Schneider. Für das IGOS und das GuT sei das schon realisiert.

Zwölf neue Firmen

Die Einsparvorgaben der Stadt machen die beiden GuT-Geschäftsführer Frank Hölscheidt und Bernd Clemens nicht bange: "Das bekommen wir hin, wir können Synergieeffekte nutzen", sagen sie.

Seit 1998 ist das Technologiezentrum vor Ort am Grünewald. Und hat sich gut entwickelt. "In den vergangenen sechs Monaten haben wir zwölf neue Firmen aufgenommen", berichtet Hölscheidt. Besonders erfreulich sei die Gründung eines Unternehmens von Studenten der Bergischen Universität im Bereich Elektro-Technik. "Das unterstützen wir, das ist wichtig für unser Zentrum", sagt Hölscheidt und blickt auf eine weitere Firmengründung aus dem Hochschulbereich, die sich bereits ankündigt.

Mit einer Belegungsquote von aktuell 93 Prozent – das sind rund 50 firmen mit etwas über 200 Beschäftigten – verzeichnet das GuT derzeit "eine tolle Auslastung. Das spricht für die Qualität des Hauses", sagen die beiden Geschäftsführer. Damit sei der Wegzug des expandierenden Unternehmens Codecentric ins ehemalige Ohligser Rathaus sehr schnell ausgeglichen worden. Neugründer müssten trotz der derzeitigen Belegungsquote keine Sorgen haben, im GuT unterzukommen: "Wir sind flexibel, wir finden immer einen Platz."

Gleichwohl sei das Technologiezentrum keine bloße "Vermietungsstation". Vielmehr stehen Beratung, Coaching und das Aufzeigen von Zukunftsperspektiven im Mittelpunkt – "alles, was junge Firmen brauchen." Ein umfangreiches Service-Paket unter anderem mit Empfang, Telefon-, Post- und Bankendienst rundet das Angebot ab. "Junge Unternehmen können hier sofort loslegen und sich auf ihre speziellen Unternehmensbereiche konzentrieren", sagen Clemens und Hölscheidt. Überdies werden im Jahr rund 500 Beratungen für angehende Existenzgründer geleistet, alle 14 Tage zudem eine Erstberatung für Existenzgründer angeboten, jeden Monat Intensivseminare.

Denn ohne intensive Vorbereitung scheitert die Hälfte aller Existenzgründungen, weiß Frank Hölscheidt. "Dagegen überleben 90 Prozent mit guter Vorbereitung, die Erfolgsquote unseres Zentrums liegt sogar bei 97 Prozent." Wichtig für die Geschäftsführer ist auch: "Drei Viertel der Unternehmen, die aus dem GuT ausziehen, bleiben in Solingen."

(RP)
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