Solingen Hängepartie für Jugendherberge Burg

Solingen · Eine Machbarkeitsstudie soll klären, ob die Jugendherberge in Oberburg in ein 60-Betten-Haus umgebaut und modernisiert wird. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen.

In der Jugendherberge in Oberburg herrscht längst wieder Alltag. Im Februar dieses Jahres sind erste Gäste wieder eingezogen, nachdem zuvor die Herberge in unmittelbarer Nähe von Schloss Burg als Flüchtlingsunterkunft gedient hatte. Die Zukunft der Herberge ist indes nach wie vor ungewiss. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", sagt Friedhelm Kamps. Der Geschäftsführer des Jugendherbergswerks Rheinland bestätigt ein erstes Arbeitsgespräch mit der Stadt Solingen. "Es ist alles noch offen, alle bemühen sich aber", sagt Kamps auch mit Blick auf eine Vorstandssitzung am 5. Juli, auf der der Standort Burg ein Thema ist.

Das Jugendherbergswerk will in den Umbau des gut 80 Jahre alten Hauses in Oberburg investieren. Geschätzt mindestens drei bis 3,5 Millionen Euro wären dafür erforderlich. Aus dem Haus mit derzeit 118 Betten soll ein kleines, feines 60-Betten-Haus gestaltet werden. So jedenfalls der Vorstandsbeschluss des Jugendherbergswerks vor einem Jahr. An der Sitzung hatte Anfang Juni 2015 auch der damalige Solinger Oberbürgermeister Norbert Feith teilgenommen. Kann dieses Vorhaben umgesetzt werden, hätte die umgestaltete und verkleinerte Jugendherberge in Burg mit ihren dann 60 Betten den Charme, auch komplett angemietet zu werden. "Für zwei Schulklassen beispielsweise", sagt Kamps. "Oder auch für Seminare und andere Veranstaltungen. Stark zugenommen hat die Anmietung von Jugendherbergen von Orchestern und Chören, die zum Proben kommen." Das Jugendherbergswerk hofft auch auf eine finanzielle Beteiligung der Stadt Solingen. "Wir lassen derzeit eine Machbarkeitsstudie erarbeiten, die den Standort Burg umfassend analysiert und bewertet. Danach können wir fundiert und verantwortungsvoll über die Zukunft des Standortes entscheiden", sagt Friedhelm Kamps. Ausgeschlossen ist gleichwohl nicht, dass sich die Investitionspläne überhaupt nicht rechnen und die Jugendherberge in Oberburg dann keine Zukunft mehr hat.

Daran hat aber die Stadt Solingen offenbar kein Interesse, zumal die Jugendherberge in Gräfrath schon nicht mehr zur Verfügung steht. Die wurde samt 15.000 Quadratmeter großen Grundstück Ende vergangenen Jahres vom Jugendherbergswerk an die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft verkauft.

"Wir sind am Jugendherbergsstandort Burg interessiert", sagt Hartmut Hoferichter. "Verschiedene Machbarkeiten", ergänzt der Stadtdirektor, "werden derzeit mit dem Jugendherbergswerk Rheinland besprochen".

Wie viel Geld Solingen zur möglichen Modernisierung der Burger Herberge beisteuern würde, dies ließ Hartmut Hoferichter offen. Möglich wären aber im Zusammenhang mit dem Entwicklungskonzept für Schloss Burg auch Städtebaufördermittel für das Vorhaben. Auch darüber wird bei der Vorstandssitzung am 5. Juli geredet. Der Solinger Stadtdirektor geht aber nicht davon aus, dass bereits bei dieser Vorstandssitzung des Jugendherbergswerks eine endgültige Entscheidung für oder gegen den Standort Burg fallen wird.

(uwv)
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