Richard Schmidt Hallenbad-Verkauf bleibt Zukunftsaufgabe

Solingen · Richard Schmidt, der Bürgermeister des Stadtbezirks Mitte, zieht eine positive Bilanz der politischen Arbeit in den vergangenen Jahren.

Vergangenen Donnerstag tagte die BV Mitte zum letzten Mal vor der Kommunalwahl. Sind Sie mit dem Erreichten der Legislaturperiode für den größten Stadtbezirk zufrieden?

Schmidt Eindeutig Ja. Auch wenn die Anzahl der Sitzungen reduziert wurden, bedingt durch Sparmaß- nahmen der Stadt, hat in den letzten fünf Jahren die Bezirksvertretung Mitte das Arbeitspensum voll erfüllt. Die Abstimmungen mit allen Fraktionen fanden immer eine grundlegende Basis und führten zu gemeinsamen Beschlüssen.

Was hätten Sie gerne noch umgesetzt, was scheiterte?

Schmidt Der Verkauf des Hallenbades Birkerstraße. Trotz intensiver Werbung der Stadt Solingen wurde bis jetzt noch kein solventer Käufer gefunden. Des Weiteren die Veräußerung des alten Omega-Geländes an der Kölner Straße. Hier wurden zwischenzeitlich die alten Gebäude niedergelegt, und die Vermarktung wurde erneut aufgenommen. Die noch ausstehende Kindertagesstätte für Solingen-Mitte. Hier haben die Gespräche mit dem Grundstückseigentümer noch nicht zu einem Ergebnis geführt.

Auch in Mitte haben sich Initiativen gebildet, wenn neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden sollen. In Schrodtberg beispielsweise. Nimmt die Politik bei ihren Entscheidungen die Bürger nicht mehr mit?

Schmidt Das ist nicht richtig. Im Falle Gewerbegebiet Schrodtberg fanden in 2013 eine Bürgeranhörung in der Hasseldelle und eine im Wartesaal des alten Bahnhofes Mitte statt. Auch wurde die Initiative in einigen Sitzungen der Bezirksvertretung Mitte angehört. Die Bezirksvertretung Mitte ist immer bestrebt, die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren und wenn möglich in die Entscheidungen mit einzubeziehen.

Können Sie den Unmut der Theatertreppen-Gegner nachvollziehen?

Schmidt Ich habe versucht, über die Medien den Unmut zu besänftigen. Dies gelang mir nicht, und ich habe festgestellt, dass wir die Bürgerinnen und Bürger noch mehr in unsere Vorschläge und Entscheidungen einbinden müssen. Der Bürger hat ein Informations- und Mitspracherecht, welches von ihm immer mehr wahrgenommen wird.

Die Konrad-Adenauer-Straße wird in den nächsten Jahren nach langer Planung umgestaltet. Glauben Sie, dass nach Abschluss der Bauarbeiten eine Verbesserung an der Hauptverkehrsachse in der Nordstadt eintritt?

Schmidt Da glaube ich fest dran. Das ansässige Gewerbe hat solange auf diese Erneuerung gewartet und sich in Geduld gefasst. Jetzt muss auch mal etwas für die getan werden, die Arbeitsplätze erhalten, neue schaffen und mit ihren Steuermitteln den Haushalt der Stadt Solingen sichern. Nicht zu vergessen die Bürgerinnen und Bürger der Nordstadt, die eine Veränderung und Verbesserung seit Jahren mit begleitet und gewünscht haben. Die Nordstadt wird aufgewertet und die Umsetzung der Baumaßnahmen machen diesen Stadtteil wieder lebenswert. Solingen-Mitte wird nach Abschluss aller Arbeiten wieder wesentlich attraktiver und die Besucher werden wieder das Zentrum von Solingen positiv wahrnehmen.

Auch der untere Bereich der unteren Hauptstraße soll ab dem Sommer umgestaltet werden. Reicht hier optische Kosmetik aus?

Schmidt Dies ist nur ein Schritt von vielen, der gemacht werden muss, um die untere Hauptstraße den Solingern wieder näher zubringen und bei auswärtigen Besuchern das Interesse zu wecken, hier in Solingen zu verweilen und einzukaufen. Im Übrigen kann man hier nicht nur von optischer Kosmetik sprechen, da es sich hierbei um bauliche Veränderungen handelt, die sich in das Erscheinungsbild untere Hauptstraße einfügen.

Was war in Ihrer Amtszeit als Bezirksbürgermeister die wichtigste Entscheidung beziehungsweise die wichtigste Umsetzung eines Vorhabens?

Schmidt Nach meinem Amtsantritt war mein erstes Vorhaben die Umsetzung des Neubaues des Betriebs- gebäudes der Freiwilligen Feuerwehr Löscheinheit 3 Mangenberg. Das Projekt wurde Mitte letzten Jahres begonnen und ist bis Juni diesen Jahres bezugsfertig. Wichtig war auch das Projekt Hofgarten. Hier wurde der Bauzeitplan voll eingehalten und die Eröffnung fand zum festgesetzten Zeitpunkt statt. Die Umgestaltung des Alter Markt. Hier wurde ebenfalls der Zeitplan nicht überschritten und die Fertigstellung erfüllte alle Erwartungen. Eine unserer wichtigsten Entscheidungen war die Beibehaltung der Treppe vor dem Kaufhaus P & C. Die Bezirksvertretung ist für alle Bürger da und möchte Ausgrenzungen vermeiden. Im übrigen hat sich das Problem mittlerweile verlagert und ist meines Wissens nicht mehr in seiner ursprünglichen Ausprägung vorhanden. Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone im Stadtteil Hasseldelle mit den Haupt- und Seitenstraßen trägt ebenfalls zu einer erhöhten Verkehrssicherheit bei.

Uwe Vetter führte das Gespräch mit Richard Schmidt.

(RP)
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