Solingen Handfester Streit in Notunterkunft ruft Polizei auf den Plan

Solingen · Die Fälle von Gewalt in der Flüchtlingsunterkunft des Landes NRW an der Monhofer Straße in Ohligs häufen sich. Nachdem es bereits in der vergangenen Woche in dem vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebenen Henry-Dunant-Dorf zu einer Messerstecherei mit einem Leichtverletzten gekommen war, musste die Polizei am Donnerstag erneut einschreiten. Ein 44-Jähriger sowie zwei 21 und 35 Jahre alte Bewohner der Zeltstadt waren gegen Abend aneinandergeraten - wobei die Jüngeren mit Flaschen beziehungsweise Steinen warfen, als sie tätlich angegriffen wurden.

Die Auseinandersetzung konnte nach Eintreffen der Beamten schnell beendet werden. Alle drei Kontrahenten erwarten nun Strafanzeigen und Ermittlungen der Kripo. Gleichzeitig betonten die Verantwortlichen der Einrichtung am Freitag, die Gewalt in der Unterkunft sei keineswegs überproportional hoch. "Viele Bewohner sind frustriert", gab zwar eine DRK-Sprecherin zu bedenken. Indes könne von einem außergewöhnlichen Problem nicht die Rede sein. Die meisten Streitigkeiten entzündeten sich vielmehr an Kleinigkeiten wie Handys. Auch die Polizei trat dem Eindruck entgegen, es gebe besonders viele Auseinandersetzungen. Zwar müsse man häufiger mal nach Ohligs, sagte ein Sprecher. Die Zusammenarbeit mit dem DRK sei aber sehr gut, hieß es von der Polizei, die das Henry-Dunant-Dorf nur Stunden vor dem jüngsten Vorfall gemeinsam mit der zuständigen Bezirksregierung besichtigt hatte. In der Unterkunft leben laut DRK augenblicklich 109 Menschen. Davon sind 91 männlich, es gibt aber auch viele Familien. Die meisten der Bewohner stammen aus Nordafrika,

(or)
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