Solingen Hannspeter Pott stiftet Design-Award und Vermögen

Solingen · Stadt und Freundeskreis des Deutschen Klingenmuseums freuen sich über das Engagement des 73-jährigen Solingers.

 Hannspeter Pott engagiert sich seit Jahren für das Deutsche Klingenmuseum.

Hannspeter Pott engagiert sich seit Jahren für das Deutsche Klingenmuseum.

Foto: mak

Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter war es eine besondere Geste, die in die Geschichte der Stadt Solingen eingehen wird. Denn Hannspeter Pott, der in dritter Generation bis 2001 das 1904 gegründete Solinger Besteckunternehmen Pott an der Ritterstraße leitete, stiftet nicht nur ab 2017 einen Design-Award für Besteck und Tafelgeräte, sondern hinterlässt bei seinem Tod auch sein Vermögen der Stiftung Klingenmuseum. "Stifter denken über den Tag hinaus", lobte gestern Verwaltungschef Tim Kurzbach. Auch der Vorsitzende des Freundeskreises des Klingenmuseums, der frühere Oberbürgermeister Franz Haug, sowie Museumsdirektorin Dr. Isabell Immel und ihre Vorgängerin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers zeigten sich gestern vom Engagement von Hannspeter Pott angetan: "Das ist hervorragend. Durch den Award wird das Klingenmuseum weiter an Bedeutung gewinnen. Und durch die einst zur Verfügung stehenden Gelder aus dem Nachlass wird das Museum in die Lage versetzt, auch Anschaffungen zu machen", sagte Haug und ergänzt: "Pott ist ein Glücksfall für das Deutsche Klingenmuseum."

Hannspeter Pott - "ich bin der letzte Pott" - hatte 2001 das Unternehmen zunächst an den Messerhersteller Dick verkauft, mittlerweile befindet sich die Marke Pott, die mit ausgezeichnetem Besteck-Design verbunden wird, im Besitz von Mono Stahlwaren in Mettmann. Insbesondere der Vater des heute 73-jährigen Stifters, Carl Pott, hatte etliche wegweisende Besteck-Modelle entworfen. Produziert wurde vom Solinger Unternehmen aber auch ein Besteck für die Fluglinie Lufthansa. Hannspeter Pott engagiert sich indes schon länger für das Deutsche Klingenmuseum in Gräfrath. 2006 wurde das Pott-Archiv dort eingerichtet, nun also der Design-Award, der insgesamt ein Finanzvolumen von 30.000 Euro hat - davon gehen 11.000 Euro an den Preisträger - und alle drei Jahre verliehen werden soll. Bei der Ausschreibung des ersten Preises sollen insbesondere Bestecke im Mittelpunkt stehen. Eine noch zu bildende Jury wird den Gewinner des Design-Awards dann auswählen. "Bestecke kann man aber nicht jedes Jahr neu erfinden", sagt Hannspeter Pott, "von daher gibt es bei der jeweiligen Ausschreibung stets einen neuen Themenschwerpunkt".

(RP)
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