Solingen Heilsarmee hilft allen Menschen, die in Not sind

Solingen · Beim Tag der Offenen Tür präsentierte die Gemeinde ihre Angebote für unterschiedliche Zielgruppen.

 Beim Tag der Offenen Tür gab es bei der Heilsarmee Informationen sowie für jeden der Gäste einen Teller Suppe.

Beim Tag der Offenen Tür gab es bei der Heilsarmee Informationen sowie für jeden der Gäste einen Teller Suppe.

Foto: mak

Ob ein Stück Kuchen oder ein Teller Erbsensuppe für jeden Besucher: Beim Tag der Offenen Tür bei der Heilsarmee war die Cafeteria ein wichtiger Anlaufpunkt. Sie steht für den ersten Teil des Slogans "Suppe, Seife, Seelenheil", der in den Anfängen der Heilsarmee-Gemeinden geprägt wurde. Denn schon die Gründer vor 150 Jahren wussten: "Einem hungrigen Magen kann man nicht predigen", sagte Christiane Walz, die mit ihrem Mann Oliver die Gemeinde an der Florastraße leitet.

Die Tombola garantierte für jedes Los einen Gewinn. Zudem informierte die Heilsarmee über zahlreiche Angebote. Der Frauentreff am Dienstag sorgt bei den vor allem älteren Teilnehmerinnen für Geselligkeit und Bewegung. Das Kinder-Mitmachprogramm unterhält mittwochs die Jüngeren mit Aktivitäten und vermittelt in Theaterstücken Grundwerte. Momentan wird mit den Kindern ein Stück für Weihnachten eingeübt. Donnerstags bekommen Kleinkinder in zwei Gruppen mit Hilfe von Kinderliedern auf musikalische Weise Sprachförderung. Alle Gruppen sind mit 12 bis 20 Teilnehmern gut besucht.

Aktuell engagiert sich die Gemeinde außerdem in der Flüchtlingsarbeit, zumal die Unterkunft im alten Finanzamt Goerdelerstraße gleich um die Ecke liegt. Zehn ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz. So richtete die Gemeinde das Spielzimmer in der Goerdelerstraße mit ein und hatte von dort Mütter und Kinder bei sich zu Gast. "Seit einem Jahr werden wir mit Kleiderspenden überschüttet und könnten unsere Kleiderkammer 48 Stunden am Tag öffnen", sagte Christiane Walz. Mit den Kleidern unterstützt die Heilsarmee vor allem die Unterkunft Goerdelerstraße und die bisherige Unterkunft Schwertstraße.

Ein besonderer Fall von Hilfsbereitschaft ereilte die Gemeinde vor kurzem: Ein Bürobedarf-Hersteller verzichtete auf Kundengeschenke zu Weihnachten und spendete stattdessen an die Zentrale der Heilsarmee. So kam es, dass unerwartet fünf Paletten Rucksäcke und Koffer im Gemeindesaal standen. Die Heilsarmee fragte in den Unterkünften an und fand schnell Abnehmer für die Spenden.

Die Heilsarmee bezeichnet sich selbst als "Bewegung", die christlichen Glauben und soziales Engagement verbindet. "Predigen und Not begegnen, ohne Ansehen der Person", erklärte Christiane Walz die Grundsätze der Kirche. Sonntags werden zwar Gottesdienste gefeiert, darüber hinaus versucht die Gemeinde aber, mit sozialen Angeboten "die Gesellschaft zum Positiven zu verändern". Die Heilsarmee-Bewegung entstand während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert in England als Antwort auf Not und Armut der Menschen.

(bjd)
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