Solingen Herberge Burg künftig mit 60 Betten

Solingen · Die Stadt Solingen und das Jugendherbergswerk Rheinland wollen sich die Kosten für die Vorplanung zur Sanierung und Verkleinerung der bisherigen Jugendherberge in Oberburg teilen.

Die Jugendherberge in Oberburg wird auch in Zukunft weiter Bestand haben - allerdings nicht in der bisherigen Form. Der Vorstand des Jugendherbergswerk Rheinland will aus der Herberge mit ihren derzeit 118 Betten "ein kleines, feines 60 Bettenhaus gestalten", erklärte gestern der Geschäftsführer des Jugendherbergswerkes, Friedhelm Kamps. Dies habe man auf der jüngsten Vorstandssitzung, an der auch Oberbürgermeister Norbert Feith teilgenommen hatte, beschlossen. Ebenso, dass für die Sanierung und Verkleinerung der Oberburger Jugendherberge nun eine Vorplanung in Auftrag gegeben wird. "Die Kosten für diese Planung werden sich die Stadt Solingen und das Jugendherbergswerk teilen", sagte Kamps. "Wir müssen dann schauen, was die Vorplanung ergibt. Ein Architekturbüro wird uns dabei unterstützen, es soll so bald wie möglich die Arbeit aufnehmen", ergänzte der Geschäftsführer des Jugendherbergswerks Rheinland und betonte: "Wir müssen etwas machen, das vorhandene Angebot muss verbessert werden."

Damit sind alle anderen Überlegungen, die es im Vorfeld gegeben hatte, vom Tisch. Ebenso der an der Talsperrenstraße in Oberburg angedachte Neubau mit einem Investitionsvolumen von rund sieben bis acht Millionen Euro. "Wir müssen am Standort Oberburg insbesondere den Sanitärbereich in den Zimmern verbessern", sagte Kamps. Dafür würden Betten aufgegeben. "Das betrifft vor allem das Obergeschoss." Das Erdgeschoss in der Oberburger Jugendherberge sei noch ganz in Ordnung, hier könnten normale Renovierungsarbeiten ausreichen.

Gleichwohl schätzt Kamps, dass die Sanierung und Verkleinerung der Jugendherberge Investitionen im siebenstelligen Bereich erfordern. Derzeitige Schätzungen gehen von einem Betrag zwischen drei bis 3,5 Millionen Euro aus. "Ob wir damit hinkommen, kann man heute noch nicht sagen", sagte Friedhelm Kamps. Er sieht in dem Projekt jedenfalls finanziell "eine große Herausforderung" und hofft zudem, Städtebaufördermittel für das Vorhaben akquirieren zu können, um die Kosten für das Jugendherbergswerk wirtschaftlich im Rahmen halten zu können.

Kann das Vorhaben wie geplant umgesetzt werden, hätte die umgestaltete und verkleinerte Jugendherberge in Burg mit ihren dann 60 Betten den Charme, auch komplett angemietet zu werden. "Für zwei Schulklassen beispielsweise", sagte Kamps, "oder auch für Seminare und andere Veranstaltungen. Stark zugenommen hat die Anmietung von Jugendherbergen von Orchestern und Chören, die zum Proben kommen". Während sich für die Burger Jugendherberge nun eine Zukunft abzeichnet, steht die Herberge am Flockertsholzer Weg in Gräfrath mit ihren 142 Betten in 25 Zimmern Ende dieses Monats vor dem Aus. Wie berichtet, hat die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS), die Herberge für zunächst zwei Jahre angemietet.

Ob die Gräfrather Zentralfachschule die Immobilie darüber hinaus anmietet oder aber dem Jugendherbergswerk abkauft, ist noch nicht entschieden.

(uwv)
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