Tierheim Solingen Herrchen oder Frauchen gesucht

Solingen · Neben 80 Hunden und Katzen leben auch Kaninchen oder Rennmäuse im Tierheim Glüder - einige Bewohner stellen wir hier vor.

Diese Tiere suchen ein Zuhause
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Diese Tiere suchen ein Zuhause

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Foto: Schiffbauer, Lena

Schon von weitem hört man das Bellen. Kommt jemand auf den Hof des Tierheims, geht es los: Die Hunde rennen neugierig an die Türen ihrer Gehege oder im Freilauf an den Zaun. Aufgeregt geben sie Laut von sich und wedeln mit ihren Schwänzen. Jeder dieser Vierbeiner sucht ein neues Herrchen oder Frauchen - dafür zeigen sie sich von ihrer besten Seite.

Ob Hund, Katze oder Maus - die Solinger Einrichtung nimmt jegliche Tiere auf. Derzeit pflegen Leiterin Andrea Kleimt und sieben Mitarbeiter 35 Hunde, 43 Katzen, fünf Rennmäuse, 17 Kaninchen und ein Meerschweinchen. Durch die Zusammenarbeit mit den "Notpfoten" Neuss und Rumänien werden auch notbedürftige Vierbeiner aus dem Ausland in Obhut genommen.

In Glüder, unweit der Wupper und umgeben von Wäldern, teilen sich die Tiere große Gehege mit Auslauf. Es gibt eine Quarantänestation, wo insbesondere Hunde aus dem Ausland für mindestens drei Wochen aufgenommen werden, um sicherzustellen, dass sie keine Krankheiten übertragen können. Diese Station ist derzeit die einzige in der näheren Umgebung und daher auch eine wichtige und gute Einnahmequelle. Seit 2015 plant Andrea Kleimt einen Neubau. "Die Brücke die zu unserem Tierheim führt, kann die Last, der für den Bau benötigten Fahrzeuge nicht tragen", bedauert die Vorsitzende des Tierschutzvereins Bergisch Land. "Deshalb konnte der Neubau bis heute nicht angestoßen werden".

Obwohl es den Tieren in der Obhut der Mitarbeiter nur zu gut geht, freuen sie sich immer sehr, ihre Besitzer wiederzusehen. Bestes Beispiel: ein Hund, der aus der Hundepension abgeholt wird. Seine Freude ist kaum zu überhören. Mit lauten Gebell und Freudensprüngen begrüßt der Mischling sein Herrchen. Der Hund rennt auf ihn zu und wedelt aufgeregt mit seinem Schwanz. "Dabei hat der Mann ihn nur für einen Tag hier in der Pension lassen müssen", sagt Andrea Kleimt. Auch sein Besitzer freut sich, seinen Vierbeiner wieder abholen zu können.

Hundebesitzer haben die Möglichkeit, ihr Tier vor einem Urlaub, in der dafür eingerichteten Pension abzugeben. Das Team übernimmt für den Zeitraum die Pflege und das Gassi gehen. In der Ferienzeit werden dafür extra Plätze eingerichtet.

Nicht nur Hunde oder Katzen sind im Übrigen hier beheimatet. In einem neuen Kaninchengehege haben es die Kleintiere besonders gemütlich. Jedes Kainchen hat hier seinen eigenen Rückzugsort.

Pfleger und Tiere sind sehr vertraut. Als eine Mitarbeiterin mit zwei Hunden zum Auslauf auf die Wiese geht, folgen ihr Sasha und Ferdie auf Schritt und Tritt. Die beiden American Staffordshire Terrier wollen unbedingt mit der Pflegerin spielen, springen an ihren Beinen hoch und machen auf Kommando "Sitz". Das wird mit einem kleinen Leckerli belohnt.

Die Mitarbeiter des Tierheims haben mit der Pflege einiges zu tun. Da kommen Schmuseeinheiten manchmal zu kurz. "Wer möchte, kann dabei gerne unterstützen", sagt Andrea Kleimt. Jeder sei eingeladen, die Tiere zu streicheln, mit ihnen spazieren zu gehen - oder auch mal den Rasen zu mähen.

Am meisten freuen sich die Tiere aber, wenn sie ein neues Zuhause bekommen. "Mit einem Hund sollte man schon ein paar Mal spazieren gehen, bevor man ihn aufnimmt", rät die Tierheim-Leiterin. Hunde dürfen probeweise mit nach Hause genommen werden. "Wer aber denkt, man könne den Hund für drei Wochen mit nach Hause nehmen und danach wieder abgeben, habe bei der Vermittlung etwas falsch verstanden."

Vor Weihnachten gab es im Übrigen keine erhöhte Nachfrage bei der Vermittlung: Als Weihnachtsgeschenke geben Andrea Kleimt und ihr Team Tiere grundsätzlich ungern ab.

(RP)
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