Solingen Hoch hinaus im Vogelsang

Solingen · Die Sektion Solingen des Deutschen Alpenvereins (DAV) lud zum Indoor-Klettern ein - unter Beobachtung ausgebildeter Trainer.

Während im Freien Witterungsbedingungen wie auf einer Hochgebirgsexpedition herrschen, verfeinern die Gäste ihre Fähigkeiten im Überwinden schroffer Wände bei angenehmen Temperaturen in der Halle. "In den wärmeren Monaten gehen wir nach draußen, zum Beispiel zum Bochumer Bruch", erklärt Hans Ulbrich, Vorsitzender der Sektion Solingen des Deutschen Alpenvereins (DAV). Der hatte zum Kletterkurs in die Sporthalle Vogelsang eingeladen. Die Indoor-Anlage ist seit 2011 ein wichtiger Anlaufpunkt für Kletterbegeisterte in Solingen.

Im Rahmen der sechsstündigen Veranstaltung erfahren die Teilnehmer Wissenswertes über die Ausrüstung, üben unter Beobachtung ausgebildeter Trainer das Ablassen und Sichern. "Wir waren früher schon zu Kindergeburtstagen in Kletterparks", erzählt Natali Zindel, die den Kurs gemeinsam mit Ehemann Jörg, Tochter Ruth Marija (13) und Sohn Ben Jozo (10) besucht. Richtig Feuer gefangen habe sie aber in den vergangenen Herbstferien während einer Campingreise nach Südfrankreich. "Klettern ist ein Erlebnis, bei dem man lernt, dem eigenen Körper zu trauen und spürt, welch große Möglichkeiten in den Beinen stecken", beschreibt Natalie Zindel die Faszination für die Sportart. Ihr Sohn nähert sich unterdessen in Windeseile dem Hallendach. "Er hat mir gezeigt, wie man die blaue Route hinaufsteigt", sagt die Mutter und deutet auf die Kletterelemente. "Ich habe das nur mit ein bisschen Pfuschen geschafft", gibt sie schmunzelnd zu. Ihre Tochter habe erste Erfahrungen bereits in Klasse fünf im Zuge einer Kletterwoche gesammelt.

Ziel für alle Teilnehmer des Kurses, der in der Regel viermal im Jahr angeboten wird, ist der DAV-Kletterschein Toprope, den die Ausbilder nach einer Prüfung am Nachmittag ausstellen. Diese Leistungsabzeichen haben zwar keine direkte rechtliche Konsequenz und dürfen laut Alpenverein auf keinen Fall als "Führerschein" oder Garantie für unfallfreies Klettern verstanden werden. Allerdings legen inzwischen viele Hallen Wert darauf, dass die Kletterer einen solchen Nachweis erbracht hätten, betont Hans Ulbrich. Auch wer die Anlage in Solingen erklimmen will, muss die notwendigen Sicherungs- und Kletterkenntnisse mitbringen.

Der Vorsitzende der Solinger DAV-Sektion war im Übrigen über das Wandern zum Klettersport gelangt - und hat seine Leidenschaft längst weitergegeben: Sohn Andreas (18) leitet jugendliche Kletterer ab acht Jahren an.

(ied)
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