Olaf Koppenhagen Höhscheider erfinden Weihnachtsbahnhof

Solingen · Standard-Weihnachtsmärkte gibt es genug, sagt Olaf Koppenhagen, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Höhscheid/Grünewald. Seine Alternative: ein "Indoor-Weihnachtsmarkt" am ersten Adventswochenende.

Warum hat die Fördergemeinschaft vor drei Jahren den Weihnachtsmarkt vom Peter-Höfer-Platz zum Südpark verlegt?

Koppenhagen Das lag vor allen Dingen am organisatorischen Aufwand, an den Kosten und den immer aufwändigeren Genehmigungsverfahren. Seit der Love-Parade-Katastrophe müssen immer mehr Auflagen erfüllt werden. Dazu hatten wir in den letzten Jahren zeitlich und personell nicht die Möglichkeiten.

Haben Sie mit dem Umzug nicht die Grenzen Höhscheids überschritten?

Koppenhagen Die Verbindung zur Fördergemeinschaft und zum Stadtteil stellen wir über den Haltepunkt Grünewald her. Das ist ein Markt, der ganz klar zu Höhscheid gehört.

Jetzt schlagen Sie aber die nächste Änderung vor. Warum?

Koppenhagen Der Standort Südpark war im Prinzip schon sehr gut. Die Idee des Weihnachtsbahnhofs entstand aus der allgemeinen Unzufriedenheit mit den üblichen Weihnachtsmärkten - die ja immer Wind und Wetter ausgesetzt sind. Wir wollten etwas Neues, Moderneres im traditionellen Gewand schaffen. Deshalb haben wir auch über die alte Maschinenhalle auf dem Gelände des Gründer- und Technologiezentrums nachgedacht, uns aber dann für den Bahnhof entschieden.

Besucher können also im Trockenen bleiben. Bietet der neue Standort auch Vorteile für den Veranstalter?

Koppenhagen Es gibt für uns weniger Genehmigungsaufwand, da die Räumlichkeiten bereits konzessioniert sind und eine sehr gute technische Infrastruktur bieten. Lichttechnik, Strom, WC-Anlagen usw. sind bereits vorhanden. Das spart natürlich auch Kosten.

Was genau soll die Besucher am 25., 26. und 27. November im ehemaligen Hauptbahnhof erwarten?

Koppenhagen Ein einzigartiges Ambiente mit jahreszeitlicher Beleuchtung und ein breites, hochwertiges Angebot. Waren es im Südpark zuletzt etwa 35 Händler, haben wir in diesem Jahr Platz für rund 60 Stände.

Die alle in der ehemaligen Schalterhalle aufgebaut werden?

Koppenhagen Nicht nur dort, sondern auch auf der Fahrgastbrücke über den Gleisen. Sie wurde in den letzten Jahren beispielsweise für kleinere Fachmessen genutzt. Insgesamt stehen zirka 1000 Quadratmeter zur Verfügung.

Haben Sie schon alle Teilnehmer gewinnen können?

Koppenhagen Wir haben schon zahlreiche Voranmeldungen, es sind aber noch einige Standplätze frei. Hierzu können sich interessierte Teilnehmer gerne an mich wenden. Wir legen Wert darauf, dass der Markt nicht mit Nippes bestückt wird, sondern mit zur Jahreszeit passenden Sortimenten. Ich rechne damit, dass die Händler aus Solingen und der Umgebung kommen. Es wird traditionelle Handwerkskunst, Handarbeiten, Schmuck im normalpreisigen Bereich und natürlich Adventskränze und -gestecke geben.

Mit welchen Kosten müssen die Aussteller rechnen?

Koppenhagen Da wir wirtschaftlich planen, können wir auch die Standgebühren niedrig halten. Sie werden für drei Tage zwischen 60 und 120 Euro liegen. Alles wird vorbereitet, wir bauen die drei Meter langen Stände auf.

Steht das Rahmenprogramm schon?

Koppenhagen Wir werden eine Bühne am Ende der Fahrgastbrücke aufbauen. Wir sind im Gespräch mit verschiedenen, auch bekannten Gruppen. Solinger Chöre können auftreten; denkbar ist auch ein kleiner Musikcontest am Nachmittag. Im Südpark wollen wir eine Pferdekutsche fahren lassen, und ein Kinderkarussell ist geplant. Künstler, die im Weihnachtsbahnhof auftreten möchten, können sich auch gerne melden.

Wer sorgt für Essen und Getränke?

Koppenhagen Das Catering übernimmt zum größten Teil die Steinhaus Gastronomie. Die Fördergemeinschaft wird mit einem eigenen Glühweinstand vertreten sein.

Am 1. Advent werden Sie allerdings Konkurrenz von zwei Weihnachtsmärkten in der Innenstadt haben.

Koppenhagen Konkurrenz belebt das Geschäft. Niemand bleibt acht Stunden lang auf einem Weihnachtsmarkt. Wir haben neben dem hochwertigen Angebot das Alleinstellungsmerkmal eines Indoor-Weihnachtsmarkts. Wegen der optimalen Verkehrsanbindung sind wir zudem sicher, dass auch Besucher von außerhalb den Weg zum alten Hauptbahnhof finden. In Solingen gibt es nichts Vergleichbares, wenn man Schloss Grünewald einmal außer Acht lässt.

FRED-LOTHAR MELCHIOR FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT OLAF KOPPENHAGEN.

(flm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort