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Solingen "House of Life" - Klappe fällt, Film läuft

Solingen · Bewohner der Einrichtung für junge Pflegebedürftige erzählen in einem Projektfilm von ihrem Leben. Ein Kamerateam drehte in dieser Woche für den Film im Auftrag der ARD-Fernsehlotterie an der Cronenberger Straße.

Geduldig wartete Bewohnerin Renate auf ihren Auftritt. "Ein bisschen aufgeregt bin ich natürlich", verriet sie, während das Filmteam für die nächsten Aufnahmen die Scheinwerfer um die Gartenhütte herum platzierte - dort, wo sich die Bewohner des "House of Life" sonst anderweitig künstlerisch betätigen. Einen Drehtag widmete jetzt ein dreiköpfiges Team der Produktionsfirma Nordicfilm der Einrichtung, die zum evangelischen Wohn- und Pflegezentrum Cronenberger Straße gehört.

20 Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, die durch Krankheiten wie Multiple Sklerose, Schlaganfälle oder andere Schicksalsschläge auf Hilfe angewiesen sind, leben in dem modern eingerichteten Neubau unterhalb des Altenzentrums. Dieser Bau war im Jahr 2012 eröffnet worden.

Von den insgesamt rund zwei Millionen Euro Baukosten stammten 300 000 aus Mitteln der ARD-Fernsehlotterie, die bisher rund 7000 Projekte in ganz Deutschland unterstützte. Der Projektfilm soll nun einem breiten Publikum viele Einrichtungen vorstellen, die vom Gewinnspiel profitieren - und somit natürlich auch weitere Fernsehzuschauer zum Loskauf motivieren.

Kameramann und Nordicfilm-Geschäftsführer Jan Block klappert derzeit mit seinem Team soziale Projekte in ganz Deutschland ab. Die nächsten Dreharbeiten finden in Schwerin und Berlin statt. Im "House of Life" wurden jetzt sowohl Wohnungen als auch verschiedene Therapieräume zu Drehschauplätzen. Vor der Kamera erzählten die Bewohner von ihrem Leben in der Einrichtung.

"Ein Großteil hat sich für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt", sagte Hausleiterin Claudia Kreys. Alle hätten nur lobende Worte für die Einrichtung gehabt, freute sie sich: "Viele Bewohner blühen bei uns regelrecht auf." Das bestätigte auch die 55-jährige Renate, die seit drei Monaten an der Cronenberger Straße lebt: "Ich fühle mich hier sehr wohl. Hier herrscht ein sehr offenes Verhältnis zwischen Bewohnern und Personal."

"Unser Ziel ist es, Menschen mit einem Handicap soweit wiederherzustellen, dass sie wieder eigenständig leben können", sagte Claudia Kreys. Dazu bietet das "House of Life" vielfältige Behandlungsmethoden, von der Logopädie und Ergotherapie bis zur psychologischen und seelsorgerischen Betreuung. Einige der Bewohner aus den Anfangstagen sind inzwischen längst wieder ausgezogen, für andere wird die Einrichtung wohl ein festes Zuhause bleiben.

Wann sich die Interviewten das Endprodukt des Drehtages im Fernsehen anschauen können, steht noch nicht fest: Die ARD wird den Film wohl an einem Sonntag im Mai, kurz vor der "Lindenstraße" oder vor der Tagesschau, ausstrahlen.

(ied)
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