Vorfall in Solingen Über erschossenen Hund lagen bereits Beschwerden vor
Solingen · In Solingen erschoss die Polizei einen Hund, nachdem das Tier einen Senior angegriffen hatte. Anwohner haben sich wegen des Hundes wohl schon länger Sorgen um ihre Sicherheit gemacht.
So hatten sich Anwohner in der Vergangenheit immer wieder über den Kaukasischen Schäferhund beschwert und das zuständige Bergische Kreisveterinäramt beispielsweise darum geboten, die Halter des Tieres zur Errichtung eines Zaunes anzuhalten.
Die Stadt Solingen bestätigte am Montag, dass es in der Vergangenheit zu Beschwerden gekommen war. Allerdings habe es "nach dem vorliegenden Sachstand keine Hinweise auf konkrete Beißvorfälle" gegeben, sagte eine Rathaus-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Weiter, so die Stadt am Montag, seien auch "keine Verletzungen von Mensch und Tier gemeldet worden". Es hätten sich zudem keine Geschädigten an das Amt gewendet. Und darüber hinaus hätten "keine Berichte der Polizei zur Hundehaltung" vorgelegen.
Angriffe auf andere Hunde
Darum "wurde die Anzeige nicht vordringlich behandelt", hieß es aus dem Solinger Rathaus. In Anbetracht der angezeigten Vorfälle habe das Veterinäramt nicht davon ausgehen können, "dass von dem Hund eine so massive Gefahr ausgeht", sagte die Stadtsprecherin, die betonte, entsprechende Beschwerden über Hunde würden seitens der Beamten im Amt nach Priorität abgearbeitet.
Das sehen die betroffenen Nachbarn indes anders. Sie berichteten, der erschossene Hund habe schon vor der Beißattacke auf den Senior zweimal andere Hunde angegriffen. Ein 70-Jähriger war am Samstagmorgen von dem Vierbeiner angegriffen worden und musste später in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Als die Polizei kurze Zeit später eintraf, ging der Hund auch auf einen Beamten los. Wie die Polizei später mitteilte, ließ das Tier nicht von dem Beamten ab, so dass der Hund erschossen werden musste. Warum das Tier überhaupt frei herumlief, muss noch abschließend geklärt werden.