Solingen Hunde werden zu Wasserratten

Solingen · Erstmals öffnete das Freibad in der Ohligser Heide gestern ausschließlich für vierbeinige Schwimmer. Lotte, Milow, Taylor und Co. konnten vom kühlen Nass gar nicht genug kriegen.

Positiv war die Resonanz auf den ersten Hundeschwimm-Tag im Ohligser Heidebad.

Positiv war die Resonanz auf den ersten Hundeschwimm-Tag im Ohligser Heidebad.

Foto: Stephan Köhlen

Das Wasser spritzt, als Lotte mit Anlauf vom Beckenrand ins Nichtschwimmerbecken des Heidebads springt. Mit ein paar Schwimmzügen hat sie ihre Frisbeescheibe erreicht, nimmt sie zwischen die Zähne, dreht im Wasser um, klettert aus dem Becken - und schüttelt erst einmal ausgiebig ihr schwarzes Fell. Mit Frauchen Birgit Kurtz und Herrchen Ralf Farrenkothen gehört die Labradorhündin gestern Mittag zu den ersten Gästen beim ersten Hundeschwimmen im Freibad in der Ohligser Heide und kriegt vom kühlen Nass, das bis zum Saisonende vor rund zwei Wochen noch ausschließlich für Zweibeiner reserviert war, gar nicht genug.

Solingen: Hunde werden zu Wasserratten
Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

"Lotte findet es einfach super", sagt Birgit Kurtz. Ohnehin sei die zweijährige Hündin so verrückt nach Wasser, dass sie mehr Fisch als Hund sei. Und auch Kurtz selbst ist vom Angebot in dem letzten Freibad unter städtischer Regie begeistert. "Hier muss man keine Angst haben, dass der Hund sich die Pfoten aufschneidet oder sich an hochstehenden Ästen verletzt wie im See. Wir kommen auf jeden Fall nochmal", sagt die Ohligserin, bevor sie die Frisbeescheibe ein weiteres Mal ins Wasser wirft und Lotte mit einem Bauchplatscher hinterher springt.

Auch Milow, fünfjähriger Border-Collie-Rüde, zieht, um an sein Spielzeug zu kommen, Bahn um Bahn im Nichtschwimmerbecken, weicht gekonnt den anderen vierbeinigen Schwimmern aus und klettert fast schon routiniert am Beckenrand aus dem Wasser. "Er ist eine richtige Wasserratte und geht ohnehin in jedes Wasser", sagt Besitzerin Jana Klingner aus Ohligs. Auch sie findet das Angebot toll. "Ich war im vergangenen Jahr schon mal beim Hundeschwimmen in einem Freibad im Bergischen. Für mich ist natürlich optimal, dass es so nah ist. Außerdem ist es mit einem Euro Eintritt pro Hund überhaupt nicht teuer". Damit Milow wieder trocknet, absolviert sie mit ihm eine flotte Runde auf dem Agility-Parcours, der extra zum Hundeschwimmen auf der Liegewiese nebenan aufgebaut ist.

Sabine Wedel ist mit ihrem Hund Tayler aus Langenfeld ins Heidebad gekommen, wo der braune Australian Shepherd ausgelassen mit den rund 15 anderen Hunden gestern Mittag bei der Premiere des Hundeschwimmens im Wasser herumtollt. "Es ist super, dass die Hunde hier richtig schwimmen können. Im Rhein beispielsweise ist es wegen der Strömung zu gefährlich. Und an vielen anderen Stellen darf man Hunde nicht schwimmen lassen. Ich finde das einfach eine tolle Sache." Wenn das Wetter gut bleibe, sagt sie, wolle sie in den nächsten Tagen auf jeden Fall noch einmal mit Tayler ins Heidebad kommen. Und auch Thomas Meiendresch will seinen Hund in den nächsten Tagen einmal ins Freibad mitbringen. Gestern jedoch hat er anderes zu tun: Mit zwei Schwimmmeister-Kollegen ist der Fachangestellte für Bäderbetriebe vor Ort, um aufzupassen, dass nichts passiert, den Gästen Ansprechpartner zu sein und um schon einmal mit den Abbauarbeiten für den Winter zu beginnen. "Wir sind durch andere Freibäder, die ebenfalls Hundeschwimmen anbieten, auf die Idee gekommen", sagt er. Für den Anfang sei die Resonanz sehr positiv. "Viele Hundehalter sprechen uns an, dass sie die Aktion toll finden. Das hat auf jeden Fall Potenzial zur Wiederholung".

(mxh)
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