Solingen Expertin für den Arbeitsmarkt

Solingen · Die Grünen wählten Ilka Brehmer zur Bundestagskandidatin.

 Ilka Brehmer (mit Sohn Oskar) freut sich über die Wahl.

Ilka Brehmer (mit Sohn Oskar) freut sich über die Wahl.

Foto: Röser

Sohn Oskar war einer der ersten Gratulanten für Ilka Brehmer, die frisch gekürte Bundestagskandidatin der bergischen Grünen. 100 Prozent der abgegebenen Stimmen hatte sie erhalten. Was die SPD kann, können die Grünen also schon lange. Ilka Brehmer nahm ihren Sohn auf den Arm und zeigte lachend ihre Freude.

Zwei Stunden lang hatte sein Vater, Remscheids Sozialdezernent Thomas Neuhaus, den Zweijährigen beschäftigt, während rund 30 Grüne aus Remscheid, Solingen und Wuppertal im spanischen Restaurant "Andalucia" zwischen Calamares, Weißwein und Salat zunächst der Wahlkampfmotivationsrede ihrer Schulministerin Silvia Löhrmann und dann der Vorstellungsrede von Oskars Mutter lauschten.

Die ist gerade mal 18 Monate im Bergischen Land, für viele in der Partei also noch ein unbeschriebnes Blatt. Doch der Rückblick der 45-jährigen Mutter von vier Kindern im Alter zwischen zwei und 20 Jahren machte schnell klar, dass Ilka Brehmer den grünen Ton trifft, dass die klassischen Themen der Partei sie von Jugend an begleitet haben, etwa in der Anti-Atomkraftbewegung oder in der Flüchtlingshilfe.

Die Tochter eines Vertriebenen aus Breslau und einer Spätaussiedlerin aus Ostpreußen hat in ihrer alten Heimat Werne an der Lippe für die Grünen im Kreistag in Unna gesessen. In Remscheid sitzt sie für die Grünen als sachkundige Bürgerin im Kultur- und im Stadtentwicklungsausschuss. Den Schwerpunkt ihres Wahlkampfs will Ilka Brehmer auf die Arbeitsmarkt-, Renten- und Sozialpolitik legen. Sie fordert einen besseren Schutz vor Altersarmut, eine Garantierente oberhalb der Grundsicherung. Viel Applaus gab es für den Vorschlag, eines "geförderten langfristig angelegten sozialen" Arbeitsmarktes. Dieser zweite Arbeitsmarkt sei wichtig für jene Langzeitarbeitslosen, die unter anderem wegen chronischer gesundheitlicher Probleme nur geringe Chancen am Arbeitsmarkt hätten.

Zuvor hatte die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann die Anwesenden auf den Landtags-Wahlkampf eingeschworen und dabei vor allem die Abgrenzung zur FDP gesucht. Ihre These: Hannelore Kraft (SPD) hat die Wahl gegen Armin Laschet (CDU) längst gewonnen, es gehe nun um die Frage, mit wem die SPD im Land regiert. Hier seien die Grünen der bessere Partner, der sich auch um das Wohl armer Kommunen kümmere.

(RP)
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