Schwerpunkt Arbeitsmarkt Im Juni ging Arbeitslosigkeit deutlich zurück

Solingen · Der Arbeitsmarkt kann die wachsende Zahl geflüchteter Menschen nicht mehr in allen Bergischen Städten kompensieren.

 Für ausgebildete Altenpfleger gibt es derzeit freie Stellen in der Klingenstadt, aber auch die Ausbildungsplätze für Altenpfleger und Altenpflegehelfer sind längst noch nicht alle besetzt.

Für ausgebildete Altenpfleger gibt es derzeit freie Stellen in der Klingenstadt, aber auch die Ausbildungsplätze für Altenpfleger und Altenpflegehelfer sind längst noch nicht alle besetzt.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Die Arbeitslosigkeit in Solingen ist weiter rückläufig. Für Juni meldet die Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal 7533 Jobsuchende. Das waren 50 weniger als im Mai und 212 weniger als im Juni 2015. Die Erwerbslosequote sank von 8,9 auf nunmehr 8,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 9,2 Prozent.

Während für Solingen - und auch für Remscheid - rückläufige Zahlen für den Arbeitsmarkt gemeldet werden, ist die Arbeitslosigkeit in Wuppertal im Juni leicht gestiegen. "Deswegen ist die Arbeitslosigkeit insgesamt im Juni im Bergischen Städtedreieck nur leicht gesunken", sagt Johannes Vogel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.

Der Rückgang falle aufgrund der gestiegenen Ausländerarbeitslosigkeit - 13 Prozent über Vorjahr - deutlich niedriger aus als im Durchschnitt der letzten drei Jahre und liege auch unterhalb des Landesschnitts. "Es gelingt also nicht mehr in allen drei Bergischen Städten, durch die grundsätzlich gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die wachsende Zahl geflüchteter Menschen zu kompensieren", sagt Johannes Vogel. Zudem sei auch die Jugendarbeitslosigkeit gestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage bleibt hingegen auch im Juni auf einem hohen Niveau. Insgesamt bieten die Unternehmen in den drei Bergischen Städten 3631 freie Stellen an und damit rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr.

Allein in Solingen meldeten Arbeitgeber im Juni 294 neue Arbeitsplätze. Insgesamt werden damit 1034 Arbeitskräfte gesucht, das sind 265 Stellen oder 34,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Statistisch gesehen konkurrieren im Juni 15,1 Arbeitslose in Solingen um eine Stelle im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit. Am günstigsten ist in der Klingenstadt das Verhältnis zwischen Arbeitslosen und gemeldeten Stellen im Bereich Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung. Hier konkurrieren rein rechnerisch nur 1,9 Arbeitslose um eine Arbeitsstelle aus diesem Berufsbereich.

Gesucht werden von den Unternehmen derzeit Fachkräfte für das Dialogmarketing, Fachkräfte und Helfer in der Metallverarbeitung, Fachkräfte Bauelektrik, Bürofachkräfte, Helfer und Fachkräfte in der Lagerwirtschaft, Fachkräfte Maschinenbau, Objekt- und Personenschützer, Altenpfleger, Erzieher, Köche, Verkäufer und Physiotherapeuten.

Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit auch die Unterbeschäftigung aus. Hier werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen - derzeit 29.705 im Bergischen - auch die Personen abgebildet, die als Teilnehmer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie Integrationskursen oder aus sonstigen Gründen - derzeit 16.308 Personen - nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Zählt man alle Personen, die im Juni eine Erwerbstätigkeit anstreben, ergibt sich eine "Unterbeschäftigung" von 46.013 Personen.

In Solingen befinden sich derzeit 2179 Personen in Maßnahmen. In Remscheid 1573, der große Rest (12.555) in der Nahbarstadt Wuppertal.

(uwv)
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