Solingen In den Flüchtlingsheimen wird es langsam eng

Solingen · Am Freitag kommen 15 neue Asylbewerber. Die Stadt hat bereits aufgegebene Übergangsheime wieder angemietet.

Wie viele von den in diesem Jahr noch erwarteten 200 000 Flüchtlingen nach Solingen kommen, ist völlig unklar. In Nordrhein-Westfalen werden es 40 000 Menschen sein, die eine neue Heimat suchen.

"15 Flüchtlinge kommen am Freitag zu uns", sagt Birgit Wenning-Paulsen von der städtischen Pressestelle, "ihre Heimatländer sind Ghana, Eritrea, Serbien, Marokko, Afghanistan, Guinea und Syrien". Erst am 22. August hat die Stadt von der neuen Flüchtlings-Zuweisung erfahren. Vor allem die kurze Vorbereitungszeit könne zu Problemen führen, wie die Stadtsprecherin erklärt. Denn es müsse genau geplant werden, welche Nationalitäten in welche Häuser eingewiesen werden können, wer passt zusammen, wo könne es Konflikte geben. Berücksichtigt werden muss bei der Zusammenstellung der Wohngemeinschaften auf Zeit auch, ob es sich um Familien oder Einzelpersonen handelt. So kann es in der nächsten Zeit durchaus dazu kommen, dass in den Übergangsheimen Menschen umziehen müssen.

In Solingen leben im Moment 500 Menschen in städtischen Übergangsheimen. "Zum Glück konnten wir die bereits aufgegebenen Heime in der Kronprinzenstraße, Herderstraße und Mittelstraße wieder anmieten", sagt Birgit Wenning-Paulsen. Damit steht Solingen besser da als andere Städte, wo die noch vor wenigen Jahren nicht mehr benötigten Heime abgerissen wurden. Wie viele Flüchtlinge in nächster Zeit der Stadt Solingen zugewiesen werden, ist noch unklar. Bislang fehlen bis zur Erfüllung der für jede Stadt festgesetzten Quote noch 24 Personen. Doch auch wenn die Quote erfüllt ist, werden weitere Flüchtlinge kommen. Schon jetzt werde es langsam eng in den Übergangsheimen.

Wie sich der Zustrom erhöht, zeigt die Statistik: Im April kamen 16 Flüchtlinge, im Mai acht, im Juni 29, im Juli 27 und im August werden es mit jenen, die morgen erwartet werden, bereits 57 sein.

Dass das Thema in Zukunft an Brisanz gewinnt, hat auch die Politik erkannt. In der ersten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Wohnungswesen, Senioren und Beschäftigungsförderung am 16. September (17 Uhr im Kleinen Konzertsaal) wird das Thema auf der Tagesordnung stehen.

Der Städtetag hat bereits höhere Finanzmittel vom Land an die Städte für die Unterbringung gefordert.

(RP)
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