Solingen In der Waldschule wurde der 30. Geburtstag gefeiert

Solingen · Angefangen hat alles mit der Idee, Schulklassen in den Wald zu locken. So wurde in dem Häuschen im Wald über Glüder erst einmal ein Büro eingerichtet. Das war im Jahr 1986. Damals begann die Waldschule Solingen ihre Arbeit mit einer Leiterin und einer Halbtagskraft im Büro. "Es wurden verschiedene Themen entwickelt", erzählt Marion Geißler, Leiterin der Waldschule, "über Bäume, Tiere und den Wandel der Jahreszeiten."

 Jakob (6) konnte bei der Geburtstagsfeier der Waldschule einen Waldkauz vom Verband Deutscher Falkner aus nächster Nähe betrachten.

Jakob (6) konnte bei der Geburtstagsfeier der Waldschule einen Waldkauz vom Verband Deutscher Falkner aus nächster Nähe betrachten.

Foto: Stephan Köhlen

Im Laufe der Jahre wurde dieses Programm immer mehr ausgebaut. Bald besuchten nicht nur Schulklassen, sondern auch Kindergärten die Waldschule. "Inzwischen kommen von den Kindergärten über Schulklassen aus dem Gymnasium bis zu Berufsschulklassen alle", freut sich Marion Geißler über den Erfolg. Auch Angebote für die Ferien wurden entwickelt und so manches Kind hat seinen Geburtstag in der Waldschule gefeiert.

Doch auch das Gebäude wurde immer weiter ausgebaut. "Das Haus ist von den Stadtwerken gepachtet", sagt Paul Westeppe, Vorsitzender des Fördervereins der Solinger Waldschule, der als Träger die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit erst schafft.

Zunächst wurde die Heizung saniert, dann wurden Schlafräume eingerichtet. "Damit die Schulklassen ihre Ausflüge hierher machen können", so Marion Geißler. Ein Schulungsraum wurde angelegt und vor drei Jahren wurden dann noch die Sanitäranlagen saniert. Die stärker werdenden Schulklassen machten einen zusätzlichen Schlafraum nötig. "Jetzt haben wir 29 Betten", freut sich die Leiterin. "Wir haben 165.000 Euro in die Waldschule investiert", verrät Paul Westeppe.

Nicht nur das Gebäude, auch das 5000 Quadratmeter große Gelände wurde verändert, ein Feuchtbiotop angelegt, ein Holzbackofen gebaut, in dem noch Brot mit Holz gebacken wird. "Unser zentrales Motto bei der Wissensvermittlung ist", betont Paul Westeppe, "dass die Kinder es begreifen." Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Anfassen, riechen, fühlen, selbst machen. Und die Gelegenheit gab es natürlich gestern auch beim großen "Tag der offenen Tür", mit dem die Waldschule ihren 30. Geburtstag feierte. Da konnte eine riesige Achatschnecke gefüttert werden, in Wasserbecken konnten kleine und große Molche beobachtet werden. Ein Falkner stellte seine Greifvögel vor, es gab Honig frisch vom Solinger Imker und die Eichhörnchen-Hilfe hatte vier Wochen alte Baby-Hörnchen dabei und ein sechs Wochen altes Findelkind. "Als es gefunden wurde, war es noch voller Ungeziefer", verrät Theo von Franken.

Jetzt hat es sich in seiner Hand zusammengerollt und genießt den Sommertag. Das taten auch all die kleinen und großen Besucher, die gekommen waren, um der Waldschule zu gratulieren.

(sue)
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