Solingen In Dresden zog HLG zurück

Solingen · Die Hofgarten-Planungen sind weit gediehen. Rund 20 Millionen wurden bereits investiert.

Die Internetseite des Projektentwicklers HLG aus Münster kann nicht eben den Optimismus der Solinger fördern, die sehnlichst darauf warten, dass es los geht am alten Karstadt-Gebäude. Denn bei dem Link zu den aktuellen Projekten ist weit und breit nichts zu sehen vom Hofgarten. Bei den abgeschlossenen Projekten, die HLG als Referenz aufweist, ist das Einkaufs-, Freizeit- und Dienstleistungszentrum "A10" in Berlin Wildau genannt, das die HLG Ende der 90er-Jahre plante und baute. Dieses Erlebniscenter hat vor wenigen Tagen Insolvenz angemeldet; die Eigentumsverhältnisse haben aber bereits Anfang des neuen Jahrtausends gewechselt.

Neuigkeiten nächsten Mittwoch

Kommende Woche Mittwoch will sich HLG-Geschäftsführer Christian Diesen etwas entlocken lassen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete. Der Münsteraner ist inzwischen ein bisschen vorsichtig geworden mit Wasserstandsmeldungen; denn die Wirtschaftskrise, die nunmehr vor genau einem Jahr mit der Bankenkrise begann, hat auch ihm in die wirtschaftliche Suppe gespuckt. In der Vergangenheit hatte Diesen sich immer wieder vorschnell zu geplanten Zeitschienen geäußert. Die erste Planung hatte vorgesehen, dass bereits in einem Jahr hätte Eröffnung gefeiert werden sollen.

So hat HLG bereits im April dieses Jahres ein ähnliches Millionen-Projekt in Dresden begraben müssen, weil die durch die Bankenkrise stark angeschlagene Düsseldorfer Industriebank als Finanzier ausstieg, wie die Dresdner Neuesten Nachrichten meldeten. HLG wollte in der Nähe des Hauptbahnhofes für 100 Millionen Euro ein Einkaufs- und Bürozentrum mit 28 000 Quadratmetern vermietbarer Fläche errichten. Doch für Christian Diesen wäre ein Vergleich der beiden Projekte samt Schlussfolgerung einer zwischen "Äpfeln und Birnen", wie er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung betonte. In Dresden habe es noch überhaupt kein Projekt und deswegen auch noch keine Planungen gegeben. "Wir haben uns das Objekt erstmal nur angeschaut." Um das Filetgrundstück zu kaufen, hätte HLG 13 Millionen Euro locker machen müssen. Per Fax hatte der Projektentwickler sein Kaufangebot zurückgezogen. Die Sächsische Zeitung hatte Mitte 2008 berichtet, dass sich die Stadt und die HLG handelseinig seien, auch ein Modell ist im Netz bereits zu sehen. Doch so etwas ist mit nicht allzu großen Mitteln zu erstellen.

In der Klingenstadt hat HLG bereits erheblichen –auch finanziellen – Aufwand betrieben. Neben dem Karstadt-Areal kauften sie vor kurzem auch das Grundstück, auf dem noch der Hedderich-Pavillon steht. So um die 20 Millionen Euro hat sich der Münsteraner Projektentwickler die Vorarbeiten für den Hofgarten bereits kosten lassen.

(RP)
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