Ansichtssache In Sachen Arena muss Solingen jetzt ein Zeichen setzen

Solingen · Die Wuppertaler Politik eiert, weil 2017 Wahlen sind. Darum muss die Klingenstadt nun den Druck erhöhen.

Um es gleich deutlich zu sagen: Soll der Bergische HC als einziger Solinger Profiklub in einer Publikumssportart auf Dauer in der Handball-Bundesliga mithalten, benötigt er eine neue Halle. Und zwar so schnell wie möglich, entsprechen die alten Spielstätten doch schon lange nicht mehr den Anforderungen.

Darum ist die Vertagung in Sachen neue Arena im Wuppertaler Stadtentwicklungs-Ausschuss vor allem aus Solinger Sicht mehr als ärgerlich. Denn zum einen geht nun wieder Zeit verloren. Und zum zweiten, und das wiegt schwerer, hat die Wuppertaler Politik mit ihrer Verweigerung eines schnellen Aufstellungsbeschlusses ein verheerendes Zeichen an den BHC gesendet. Etwa nach dem Motto: Der Handball-Profisport ist uns egal. Dabei wäre mit einem Ja der Bau einer Arena nicht entschieden gewesen. Es hätte den Verein aber in die Lage versetzt, die Kritikpunkte, etwa wegen Lärms, genauer zu untersuchen.

Wobei man sich über die Motive der Wuppertaler Politik besser keine Illusionen macht: 2017 sind Landtagswahlen. Man will es sich mit Wählern nicht verscherzen. Und was kann da einfacher sein, als einfach mal den BHC vor die Pumpe laufen zu lassen. Denn angeblich überbezahlte Profis haben bei vielen keine Reputation. Was indes im Fall des BHC an der Realität vorbeigeht. Immerhin befinden sich unter den bergischen Handballprofis keine Millionäre. Doch selbst wenn dem so wäre - Profisport ist ein Standortfaktor, von dem Solingen und Wuppertal profitieren könnten.

Deshalb dürfte klar sein, dass die ganze Sache nach der Landtagswahl im Mai 2017 auch in Wuppertal wieder anders, wohlwollender diskutiert werden wird. Allerdings kann es dann schon zu spät sein. Deshalb muss die Solinger Politik jetzt Zeichen setzen, alle nötigen Beschlüsse zur Fortführung des Projekts ohne Verzögerung beschließen. So könnte der Druck auf Wuppertal erhöht werden. Und Solingen behielte die Chance, mit dem Profi-Handball wenigstens eine publikumswirksame Spitzensportart zu behalten.

(RP)
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