Solingen Innenstadt wird zur Anwohner-Parkzone

Solingen · Die Verwaltung reagiert auf die hohe Zahl an Langzeitparkern im Gebiet zwischen Konrad-Adenauer- und Kronprinzenstraße. Eine großflächige Parkscheiben-Regelung soll eine bessere Auslastung vor der Klingenhalle bewirken.

Solingen: Innenstadt wird zur Anwohner-Parkzone
Foto: Berns, Lothar (lber)

Mit einer groß angelegten Unterschriften-Aktionen bemühen sich Vertreter des Spar- und Bauvereins sowie der am Weyersberg angesiedelten Sportvereine in diesen Tagen darum, dass auf dem Klingenhallen-Parkplatz und an der Kotterstraße bald wieder kostenfrei geparkt werden kann. Gestern jedoch machte die Verwaltungsspitze mehr als deutlich, dass die Aufhebung der im Januar vorigen Jahres eingeführten Parkraumbewirtschaftung nicht zur Debatte stehe - ganz im Gegenteil. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und Kämmerer Ralf Weeke präsentierten stattdessen eine Neuordnung rund um den Weyersberg sowie das Theater und Konzerthaus, um für Anwohner wieder mehr Parkplätze zu schaffen.

Die Verwaltung reagiert mit diesem Maßnahmen-Paket auf die Ergebnisse einer Untersuchung der Parksituation in der Innenstadt. "Im Fokus der Überlegungen hat nicht die Erweiterung der Bewirtschaftung gestanden", betont Hartmut Hoferichter. "Unser Hauptanliegen war, den Bewohnern im größtmöglichen Rahmen mehr Parkraum zu schaffen." Die Problematik sei eine bekannte und nicht erst durch die Einführung der Gebühren-Regelung am Theater oder vor der Klingenhalle entstanden. "Es hatte schon davor viele Meldungen über durch Langzeitparker blockierte Stellplätze gegeben." Hoferichter berichtet, dass zwischen 400 und 500 Dauerparker in den innerstädtischen Wohngebieten gezählt wurden, die den Bewohnern damit Parkplätze weggenommen haben.

"Wir werden hoffentlich erreichen, dass in Zukunft vermehrt die gebührenpflichtigen Parkplätze gewählt werden." Auch Ralf Weeke stellt heraus, dass die Akquise von neuen Einnahmen nur sekundär sei. "Aus diesem Grund sieht das Konzept auch keine Parkschein-, sondern eine Parkscheiben-Regelung vor." Zahlen werden nur die Anwohner, wenn sie an Werktagen auch tagsüber ihre Fahrzeuge vor der Haustür abstellen wollen. 30,70 Euro kostet der grüne Ausweis jährlich. Bislang sind 224 dieser Sonderberechtigungen ausgegeben worden, die ermöglichen, einen der derzeit 110 eingerichteten Anwohner-Parkplätze in Anspruch zu nehmen.

Der Kämmerer berichtet, dass bei den auf die Gutachten-Empfehlungen basierenden Diskussionen auch die Aufhebung der Bewirtschaftung des Parkplatzes vor der Klingenhalle eine Variante gewesen sei. "Wir haben Abstand davon genommen, weil damit eine Welle von Problemen programmiert wäre", sagt Weeke. "Überall dort, wo ebenfalls im vorigen Jahr Parkgebühren eingeführt worden sind, würde die Abschaffung zum Thema werden."

Sollte die Politik das neue Parkraum-Konzept am 26. März im Rat absegnen, könnte es bereits im Sommer wie folgt umgesetzt werden:

Burgstraße, Kreuzstraße, Blumenstraße, Lingmannstraße, Klemens-Hornstraße, Meves-Berns-Straße, Schöntal: Im gesamten Wohngebiet zwischen Kronprinzen- und Konrad-Adenauer-Straße darf maximal zwei Stunden mit Parkscheibe geparkt werden. Überlagert wird diese Regelung durch Anwohnerparken.

Cäcielienstraße / Wundesstraße: Die reinen Wohnstraßen werden ausschließlich den Bewohnern vorbehalten, indem jeweils eine Zone mit eingeschränktem Halteverbot eingerichtet wird.

Teschestraße / Burgstraße (ab Kreuzstraße): In den am nächsten zum Theater gelegenen Straßen gilt die Parkscheiben-Regelung an Werktagen von 9 bis 23 Uhr.

Kotterstraße / August-Dicke-Straße: An Werktagen darf zwischen 9 und 17 Uhr zwei Stunden lang mit Parkscheibe geparkt werden. Anwohner-Parkausweise haben hier keine Gültigkeit.

Wilhelmshöhe / Ernst-Woltmann-Straße: In der Siedlung Weyersberg können Fahrzeuge weiterhin dauerhaft abgestellt werden, vereinzelt werden allerdings Abschnitte nur für Anwohner eingerichtet.

(gra)
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