Solingen Integrationsmodell für Flüchtlinge

Solingen · Diakonie fordert Fortsetzung des Freiwilligendienstes.

Die Diakonie spricht sich für die Fortsetzung des Freiwilligendienstes für Flüchtlinge in Deutschland aus. Das im Dezember 2015 angelaufene Integrationsmodell für Asylbewerber ist bis 2018 befristet. Flüchtlinge seien mit ihren in der Heimat erworbenen Kenntnissen und Erfahrungen ein "Schatz für unser Land", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie jetzt in Düsseldorf.

Bundesweit haben den Angaben zufolge bisher 3039 Menschen an dem Programm teilgenommen, davon 479 in NRW. Thomas Oelkers vom Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, die einer der größten Träger des Freiwilligendienstes in Deutschland ist, zog nach dem Ende des ersten Jahrgangs eine positive Zwischenbilanz. Die Flüchtlinge seien "sehr motiviert" und ihr Einsatz als Freiwillige eine tolle Möglichkeit, sie schnell zu integrieren.

Thomas Oelkers sprach sich dafür aus, den Freiwilligendienst für Flüchtlinge noch stärker auf die anschließende Befähigung zu einer Ausbildung zu fokussieren. Bei der Diakonie RWL leisteten bisher 20 Flüchtlinge aus Syrien, dem Iran, dem Irak, aus Somalia, Eritrea, aus Indien und Afghanistan einen Freiwilligendienst. Serap Güler, die Integrationsstaatssekretärin für Nordrhein-Westfalen versprach, sich auf Bundesebene für die Fortsetzung des Programms über das Jahr 2018 hinaus starkzumachen. "Ich finde es toll, dass Geflüchtete hier vom Hilfeempfänger selbst zum Helfer werden."

Gerade die Anerkennung von Berufsabschlüssen der Flüchtlinge sei in Deutschland derzeit noch "eine Riesenbaustelle", sagte die CDU-Politikerin. Weder das Landes-, noch das Bundesgesetz dazu seien optimal, bedauerte Serim Güler und plädierte für Zwischenlösungen.

(epd)
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