Solingen Internetcafé zieht in Bücherei

Solingen · Die Stadtbibliothek in den Clemens-Galerien bekommt ein neues Geschäftsfeld: das Internet-Café. Es wird im Januar im Lesecafé im Parterre an der Mummstraße eröffnet. Tenor der Bibliothek: "Das passt gut zu uns."

Die Vorbereitungen sind angelaufen: Ende des Jahres zieht das Internetcafé vom Eiland der Solinger City in die Stadtbibliothek in den Clemens-Galerien. Im Januar startet dann der Betrieb im Lesecafé mit den großen Fenstern zur Mummstraße, in das das neue Angebot mit 14 PC-Plätzen eingerichtet wird. Bibliothek und Internetcafé ergänzen sich treffend. Davon sind Sylvia Heinrichs-Reinshagen und Carsten Ophoff überzeugt. "Das kann gut funktionieren." Beides lasse sich verbinden, betonen die Bibliotheksleiterin und der Projektmitarbeiter im Internet-Café.

Weil die Bergische Volkshochschule den Bereich Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnamen zum Jahresende aufgibt, muss auch das Internetcafé am Eiland schließen. Die Mietvertrag mit dem privaten Vermieter hier wurde bereits zum 31. Dezember gekündigt.

Vom Jobcenter, das die Stadt Solingen inzwischen in Eigenregie betreibt, wird das Angebot der Arbeitsgelegenheiten im Internetcafé indes weitergeführt und der Stadtbibliothek angegliedert. Allerdings standen im Internetcafé in der Vergangenheit 18 dieser Integrationsjobs zur Verfügung, in Zukunft werden es drei weniger sein.

Acht Computer-Plätze bietet die Stadtbibliothek derzeit, 14 weitere kommen mit dem neuen Internet-Café im Parterre hinzu. "Es wird in unsere Arbeit integriert und Bestandteil der Bibliothek", beschreibt Leiterin Sylvia Heinrichs-Reinshagen die Erweiterung mit dem neuen Geschäftsfeld Internetcafé. Größere Umbauten sind dafür in der Bibliothek nicht erforderlich. Datenleitungen müssen aber dennoch verstärkt werden. Die in einem Nebenraum des Lesecafés bereits vorhandene Küche soll einbezogen werden. "Wir wollen das Internetcafé bewirtschaften", kündigt die Bibliotheksleiterin an. Gekocht — so wie bisher am Standort Eiland — wird allerdings nicht mehr. Unter dem Slogan "gesundes Essen" soll an der Mummstraße ein Frühstück angeboten werden, gedacht ist auch an Salate und Kuchen am Nachmittag. Denn das Gastronomische ist Teil des Jobprofils der Integrationsarbeitsplätze im Internetcafé. Zusätzlich kommen am neuen Domizil nach den Worten von Heinrichs-Reinshagen unterstützende Tätigkeiten in der Bibliothek hinzu. Dies umfasst beispielsweise das Entgegennehmen ausgeliehener Bücher und deren Einsortieren. Durch ihre Anwesenheit leisten die neuen Kollegen zudem einen Beitrag zur Sicherheit der städtischen Einrichtung in der City, insbesondere in den Abendstunden.

Die Öffnungszeiten des Internetcafés werden jenen der Bibliothek angepasst. Folge: Statt wie bisher bis 21 Uhr wird abends bis 19 Uhr geöffnet sein. Das betrifft auch den Samstag.

Carsten Ophoff beobachtet bei seiner Arbeit im Internetcafé, dass das Angebot gut angenommen wird. Von Jung bis Alt — es gehe querbeet, beschreibt er den Nutzerkreis. Nach seinen Worten steht ihnen das Personal des Cafés mit Rat und Tat zur Seite, wenn es etwa darum geht, Antragsformulare im Datennetz auszufüllen. Ein Service, der nicht zu unterschätzen sei — im Zeitalter von Internet und Co., in dem von den Menschen verlangt werde, dies zu beherrschen. Ophoff erlebt, dass viele mitunter froh sind, wenn ihnen dabei geholfen wird.

(RP/rl)
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