Solingen Irisch-keltische Weihnacht mit Tom Daun im Rittersaal

Solingen · Ob es sich nun um Geige, Cello, Laute oder Zither handelt, Musik von Streich- und Zupfinstrumenten gehört einfach zu Weihnachten dazu. Besonders festlich ist der Klang der Harfe, und mit dem Solinger Tom Daun ist einer der besten Harfenisten Deutschlands in der Klingenstadt daheim. Sein Konzert im Rittersaal auf Schloss Burg war dann auch bis auf den letzten Platz ausverkauft. Trotz der vielen Besucher herrschte eine familiäre Atmosphäre. Und es gab auch Weihnachtsplätzchen, "die hat sogar meine Frau gebacken", erzählte der Musiker mit Blick auf Andrea Daun.

Tom Daun ist nicht nur ein Meister an seinem Instrument, sondern auch ein führender Interpret von traditioneller und historischer Harfenmusik. In seinem Programm "Celtic Christmas" stellte er die Weihnachtsmusik der Kelten vor, jener Volksgruppe, die sich ausgehend von der Bretagne, Schottland und Irland über die ganze Welt verbreitet hatte, aber auch heute noch um ihre Identität bemüht ist. Daun hat diese Musik an Ort und Stelle studiert, sein Studium an der Universität im schottischen Edinburgh schloss er mit dem Titel "Master of Music" ab. So erklangen die ersten Adventshymnen auch auf der keltischen Harfe, anschließend spielte Daun Musik schottischer Mönche, die in einem Kloster des Missionars St. Kolumba auf einer kleinen Insel im schottischen Firth of Forth entstand. "Das sind einfach schöne Melodien aus ferner Zeit", meinte der Musiker, der den Resonanzkörper seiner Harfe auch ab und zu als Trommel nutzte. Anschließend griff er zur kleinen gotischen Harfe, dem Instrument der Gaukler und Spielleute aus dem 14. Jahrhundert. Mit einem ironischen Seitenhieb auf die Speisen der Briten erzählte Daun viel Wissenswertes von der Weihnacht der Engländer, die sich so sehr von dem Fest auf dem europäischen Kontinent unterscheidet - und er spielte dazu Melodien, die auch bei uns, wenn auch mit anderen Texten, bekannt sind. Zu Weihnachten geht es in England deutlich fröhlicher zu als bei uns. Gefeiert wird Weihnachten dort vom 25. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Januar. Eines der bekanntesten "Christmas Carols" ist sicher der Kanon von den "Twelve Days of Christmas", den Daun mit seinem Publikum schnell einstudiert hatte.

Im Verlauf des Abends kam auch noch Weihnachtsmusik aus Spanien und Südamerika zu Gehör. Dieses stimmungsvolle Konzert war eine wunderbare Erholungspause von der meist hektischen Vorweihnachtszeit, das Publikum dankte mit viel Applaus. Die Freunde der Musik von Tom Daun müssen nicht lange auf seinen nächsten Auftritt auf Schloss Burg warten. Am 17. Januar, Beginn 18 Uhr, umrahmt er mit seiner Harfenmusik die lustigen und romantischen Geschichten der Märchenerzählerin Elfriede Gazis.

www.tomdaun.de

(wgu)
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