Solingen Wirbel um Selbstmordattentäter Robert B.

Solingen · Ein junger Konvertit aus Solingen ist nach Angaben der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) einer der drei Selbstmordattentäter, die am Sonntag im Norden des Irak kurdische Sicherheitskräfte angegriffen haben.

 Hier ist Robert B. in einem Werbevideo von Salafisten zu sehen, das im Jahr 2012 über eine Internet-Plattform verbreitet wurde.

Hier ist Robert B. in einem Werbevideo von Salafisten zu sehen, das im Jahr 2012 über eine Internet-Plattform verbreitet wurde.

Foto: Youtube

Bei dem Anschlag sollen 28 Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden sein. Bei dem Dschihadisten aus Solingen handelt es sich nach den Angaben des IS um Robert B. Das nordrhein-westfälische Innenministerium konnte das gestern nicht bestätigen. "Dafür liegen uns keine Erkenntnisse vor", sagte eine Sprecherin.

Vielmehr vermuten die Sicherheitsbehörden in Deutschland, dass B. schon seit Monaten tot ist — ums Leben gekommen bei einem Selbstmordanschlag zu Beginn des Jahres in Syrien. Davon gehe man "mit ziemlicher Sicherheit aus", hieß es aus Kreisen des Verfassungsschutzes.

B. soll sich vor zwei Jahren, nachdem die Solinger "Millatu-Ibrahim-Moschee" durch den Verfassungsschutz geschlossen worden war, mit anderen Salafisten aus dem Bergischen Land nach Ägypten abgesetzt haben. Er war häufiger in der Moschee gewesen, nachdem er im Frühjahr 2012 aus englischer Haft entlassen worden war. Die Polizei hatte B. ein Jahr davor am Londoner Flughafen festgenommen, weil er mit einer Anleitung zum Bau einer Bombe eingereist war.

Solingen gilt als eine Keimzelle des Salafismus in NRW. Laut Polizei zogen von dort aus schon 19 Dschihadisten für den IS in den Krieg, unter ihnen auch Silvio K. Der 27-jährige Konvertit drohte zuletzt mit einem Terroranschlag auf das amerikanische Atomwaffenlager auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel.

(RP)
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