Solingen Jobcenter: Zehn Millionen Euro für die Integration

Solingen · Das Integrationsprogramm 2018 des Jobcenters hat wie im Vorjahr ein Volumen von rund zehn Millionen Euro. "Damit kann man einiges bewegen", sagten gestern der Leiter der städtischen Behörde, Mike Häusgen, und die Abteilungsleiterin Markt und Integration, Kristin Degener, bei der Vorlage des Programms.

 Mike Häusgen und Kristin Degener legten gestern das Integrationsprogramm des Jobcenters vor.

Mike Häusgen und Kristin Degener legten gestern das Integrationsprogramm des Jobcenters vor.

Foto: Uwe Vetter

Das kommunale Jobcenter betreut rund 16.000 Solinger, etwa die Hälfte davon brauchen Unterstützung, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Viele sind schon länger auf Jobsuche oder gesundheitlich belastet", sagte Häusgen.

Von daher werde man das Thema Gesundheit - Rehabilitation und Prävention - in diesem Jahr mehr in den Fokus rücken. "Wir haben beispielsweise im Haus auch Gesundheitslotsen ausgebildet. In Kooperation mit gesetzlichen Krankenkassen und einem Bundesförderprogramm ist es möglich, dass Leistungsberechtigte kostenfrei an Kursen von Krankenkassen teilnehmen können", sagte Kristin Degener mit Blick auf Gesundheitsberatung, Ernährung oder Sportangeboten.

Für Mike Häusgen ist in diesem Zusammenhang auch die gesellschaftliche Teilhabe wichtig, zumal er weiß, dass Hartz-IV-Empfänger dazu neigen würden, in die gesellschaftliche Isolation zu flüchten.

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung soll ebenso forciert werden, "um Menschen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu bringen". "Manche unserer Kunden haben gar keine Ausbildung oder sind schon lange aus dem Beruf heraus", sagten Häusgen und Degener. Hier will das Jobcenter nun in diesem Jahr 420.000 Euro ausgeben nach 100.000 Euro im Vorjahr.

Damit sich diejenigen, die vom Jobcenter einen entsprechenden Bildungsgutschein bekommen, mit dem sie dann einen Bildungsträger aufsuchen, auch zurechtfinden, will das Jobcenter sogenannte Weiterbildungslotsen einsetzen, damit sich die Betroffenen im "Weiterbildungsdschungel" zurechtfinden. "Hier haben wir Handlungsbedarf", sagte der Leiter des Jobcenters.

Für Mike Häusgen und Kristin Degener ist klar: "Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt wird nach 2017 auch 2018 an erster Stelle stehen." Im Bereich Förderung von Langzeitarbeitslose will das Jobcenter 2,2 Millionen Euro investieren, bei den unter 25-Jährigen rund 1,9 Millionen Euro. "Dere Bund hat 45 Prozent unserer Mittel freigegeben, wir haben es geschafft, alle Maßnahmen fortzuführen", sagte Häusgen. Von daher können "unsere Träger die Maßnahmen durchführen".

Das Jobcenter mit Sitz im Arbeitsamtsgebäude an der Kamper Straße (Integration und Leistung) in Ohligs - weitere Stellen gib es an der Goerdelerstraße (Team Jugend), Bonner Straße und Beethovenstraße - beschäftigt 230 Mitarbeiter. Die Behörde verfügt über ein Gesamtbudget in Höhe von 120 Millionen Euro.

Zum Integrationsprogramm gehört auch öffentlich geförderte Beschäftigung. So haben bereits im Dezember zehn Kunden des Jobcenters im Rahmen der Stadtbildpflege eine Arbeit bei den Technischen Betrieben aufgenommen.

(RP)
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