Solingen Jugendliche feiern ihr Festival

Solingen · Das Areal rund um das Haus der Jugend an der Dorper Straße wurde am Wochenende zum Veranstaltungs-Gelände.

Erst wippen die Zuhörer nur leicht mit, irgendwann jedoch, beim dritten oder vierten Lied der Gruppe "Betrayers of Babylon", gibt es für sie kein Halten mehr: Mitten auf der Dorper Straße tanzen sie zum deutschen Reggae der Neusser Band, über der Straße flattert der Schriftzug "Pow Wow You" in riesigen, pinkfarbenen Buchstaben im Wind. Mit der 14. Auflage der Veranstaltung ist das Jugendkulturfestival, das in diesem Jahr erstmals den Namen "Pow Wow You" trägt, zu seinen Anfängen zurückgekehrt: Statt an drei verschiedenen Orten wie in den vergangenen Jahren, wird nun wieder an einem Ort gefeiert, und zwar mitten in der Stadt - rund um das Haus der Jugend.

Schon die gesperrte Dorper Straße versprüht Festival-Charme: Mittig die große Union Stage, auf der bis in die Nacht Künstler wie DJ Beestyle oder Stunnah zu sehen sein werden, davor eine Bar und der Foodtruck der Burger Schmette - und überall junge Leute, die ihr Festival feiern. "Ich finde, es läuft super", sagt Carmen Gottwald, die das Jugendkulturfestival im Auftrag von Jugendförderung und Kulturmanagement in sieben Monaten organisiert hat. "Die jungen Leute, die da sind, haben richtig Spaß. Es ist für jeden etwas dabei", sagt Gottwald bei einem Rundgang über das Gelände.

Und tatsächlich: Während auf der Dorper Straße bereits ausgelassen getanzt wird, sind im Garten des Hauses der Jugend auf der Unplugged Stage eher die ruhigeren Töne zu hören. Gerade steht hier die Band "Bones of Stone" auf der Bühne und zieht das Publikum, das auf gemütlichen Sesseln und Sofas auf der großen Wiese Platz genommen hat, mit ruhigen, melancholischen Tönen in ihren Bann. Im großen Zirkuszelt gleich gegenüber können die Besucher selbst aktiv werden und gemeinsam mit Ina Bushuven, Sozialarbeiterin beim Mädchentreff des Internationalen Bunds, Stoffbeutel bunt bemalen. "Wir nutzen dies als Chance, uns zu präsentieren", sagt Bushuven, der Zulauf beim Jugendkulturfestival sei gut.

Gleich nebenan kann auf der großen Leinwand das brandneue Spiel Fifa 16 gespielt werden, ein Angebot der Jugendbibliothek. "Das kommt richtig gut an", sagt Charlotte Struckmeier vom Kinder- und Jugendbuchbereich der Stadtbibliothek.

Auf dem Platz neben dem Zirkuszelt ist Action angesagt: Hier können Graffiti gesprüht, Streetball gespielt oder die Kräfte beim Bungee Run gemessen werden. In der großen Halle zeigen indes ganz verschiedene Gruppen, von der Amazing Dance Company bis zum Spina Theater, ein buntes Programm. Maria und Jenny, beide 17, sind zum ersten Mal beim Jugendkulturfestival - und vor allem von der Unplugged Bühne begeistert: "Das Festival ist ein gutes Angebot, das viele Jugendliche anspricht."

Unter den Besuchern sind auch viele junge Flüchtlinge, vor allem aus der benachbarten Unterkunft im ehemaligen Finanzamt. "Wir haben uns gewünscht, auch die Flüchtlinge mit dem Fest zu erreichen, und ich finde es einfach toll, dass das geklappt hat", freut sich Jens Stuhldreier von der Jugendförderung, der mit dem Spielmobil verschiedene Aktionen beim Festival betreut.

(RP)
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