Solingen Jugendlichen eine Perspektive geben

Solingen · Das Welding Specialists Team von der Mangenberger Straße besteht seit 25 Jahren. Das Unternehmen scheut sich auch nicht vor der Ausbildung junger Menschen mit schulischen Defiziten. Mehrmals wurden Ausbildungspreise gewonnen.

 Die WST GmbH ist auch ein Schweißerfachbetrieb. Die Jugendlichen, die zum Konstruktionsmechaniker ausgebildet werden, können hier auch ihre Schweißer-Prüfung ablegen.

Die WST GmbH ist auch ein Schweißerfachbetrieb. Die Jugendlichen, die zum Konstruktionsmechaniker ausgebildet werden, können hier auch ihre Schweißer-Prüfung ablegen.

Foto: Stephan Köhlen

Die Konjunkturkurve des Stahl-Metallbau- und Schweißerfachbetriebs WST (Welding Specialists Team) GmbH kennt seit einem Vierteljahrhundert nur eine Richtung: "Stets bergauf, selbst in den Zeiten der Finanzkrise 2008/2009", sagt Eckardt Saueressig. Zusammen mit Adrian Warkocz hat er vor 25 Jahren das Unternehmen als Zwei-Mann-Betrieb gegründet. Heute beschäftigen die beiden 21 Mitarbeiter, darunter auch drei Auszubildende.

Und hier werden seit Jahren auch Jugendliche mit schulischen Defiziten mit Erfolg zum Konstruktionsmechaniker (Schwerpunkt Stahl-Metallbau) ausgebildet. Oder aber auch Jugendliche, die überhaupt keinen Schulabschluss vorweisen können. "Das ist mitunter schwierig, aber es geht", sagt Saueressig. Der 52-jährige Geschäftsführer kooperiert auch mit einer Förderschule, aktuell ist hier ein Auszubildender bei WST, der jetzt seine Zwischenprüfung mit gutem Erfolg abgeschlossen hat. "Ausbildung ist wichtig, wir müssen den jungen Menschen eine Perspektive geben", sagt Eckardt Saueressig, der unter seinen drei Auszubildenden auch einen 19-jährigen Flüchtling aus Afghanistan hat. "Ein Auszubildender hat gerade seine Lehre beendet. Wir haben ihn als Facharbeiter übernommen", freut sich der Geschäftsführer. Er ist sich allerdings sicher, "dass unsere Jungs den theoretischen Teil nur allein mit der Berufsschule nicht geschafft hätten". Vielmehr erfahren die Auszubildenden der WST GmbH an der Mangenberger Straße 229 seit Jahren zusätzlichen praktischen wie theoretischen Unterricht im Betrieb. Auch die Schweißerprüfung können die Auszubildenden zusätzlich ablegen - ein Angebot, das von den Jugendlichen nur all zu gerne angenommen wird.

 Geschäftsführer Eckardt Saueressig (r.) und Mitarbeiter Sebastian Schwarz.

Geschäftsführer Eckardt Saueressig (r.) und Mitarbeiter Sebastian Schwarz.

Foto: Köhlen Stephan

Derlei Anstrengungen in Sachen Ausbildung wurden in der jüngsten Vergangenheit stets honoriert. Gleich zwei Mal gewann das Unternehmen den bergischen Ausbildungspreis. Und es hätte wohl auch in diesem Jahr zum Bergischen Ausbildungspreis gereicht. Da jedoch zu wenig Bewerbungen aus dem Städtedreieck eingingen, wurde die elfte Auflage des Preises kurzerhand gestrichen.

Wohl aber zeichnete Oberbürgermeister Tim Kurzbach sechs Unternehmen für ihre Ausbildungsanstrengungen aus, darunter das Welding Specialists Team. "Neben dem Bergischen Ausbildungspreis haben wir auch den Unternehmenspreis NRW gewonnen. Und besonders gefreut haben wir uns über den zweiten Preis beim bundesweiten Deichmann-Förderpreis gegen Arbeitslosigkeit", sagt Eckardt Saueressig.

Zumal der mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro verbunden war. "Dafür haben wir uns eine neue Schweißmaschine gekauft", sagt der 52-jährige Unternehmer.

Seit 1999 ist die WST GmbH nun an der Mangenberger Straße 229 - zuvor war der Schweißerfachbetrieb und Metallbauer an der Wuppertaler Straße, danach an der Mangenberger Straße 272 - beheimatet, ein Standort mit rund 2000 Quadratmetern, der jetzt keine weiteren Expansionen mehr ermöglicht.

Und obwohl die Geschäftsdaten weiter nach oben zeigen, wollen Saueressig und Warkocz sich mit dem zufrieden geben, was sie bislang erwirtschaftet haben. "Einen Neubau an anderer Stelle schließen wir von daher aus", sagt Eckardt Saueressig.

Die Konzentration liegt deshalb auf den zwei Standbeinen, die sich der zertifizierte Schweißfachbetrieb in den vergangenen 25 Jahren erarbeitet hat. Zum einen der Hallen- beziehungsweise Stahlbau, zum anderen baut die WST GmbH seit einiger Zeit auch Druckbehälter nach der Richtlinie 2014/68/EU. Das sind Rührwerksbehälter aus Edelstahl mit einem Volumen von 1500 Litern. Eckardt Saueressig: "Das kann nicht jeder bauen."

(uwv)
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